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Auflösung im Dezember
"Hatten zu viele inkompetente Leute"

Mülheim: Galatasaray endgültig Geschichte
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Aufklärung im Fall Galatasaray Mülheim. Der türkisch-stämmige Klub, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen "feiern" konnte, ist endgültig Geschichte.

Der ehemalige, völlig überschuldete Klub wurde im Dezember aufgelöst, das Mobiliar des Vereinsheims landete auf dem Sperrmüll. Zurück bleibt eine frustrierte ehemalige Vorsitzende.

Gülseren Kaya war die erste Frau in der Vereinsspitze von Galatasaray Mülheim. Bei ihrer Benennung zur Vorsitzenden am 3. August 2008 trat sie mit dem Ziel an, den hoch verschuldeten Verein aus der Bredouille zu retten. Die Landesliga-Truppe war bereits kurz nach dem Start der Meisterschaft zurückgezogen worden. Nur vier Monate später gab es Post vom Richter - mit dem Insolvenzentscheid. „Der Verein war am Ende. Wir hatten über 200.000 Euro Verbindlichkeiten“, blickt Kaya zurück.

Als Kaya den Posten übernnahm, habe der Karren allerdings schon tief im Dreck gesteckt, berichtet die Ex-Funktionärin, ohne allerdings Namen zu nennen: "Die Schuldigen sind dem Finanzamt bekannt. Man muss sich ernsthaft fragen, was die in den 20 Jahren gemacht haben, um so hohe Schulden anzuhäufen. Wir hatten immerhin auch große Einnahmen.“

Man merkt Kaya die Wut noch immer an. „Da wurden Gelder in die eigenen Taschen gesteckt, monatelang nichts an das Finanzamt gezahlt. Wir hatten leider auch sehr inkompetente Leute im Verein“, erzählt sie mit verärgerter Stimme.

Dass Kaya kein leichtes Amt übernehmen würde, war ihr bewusst. Als die sofortige Zahlung der Verbindlichkeiten gefordert wurde, startete sie einen letzten Rettungsversuch. „Ich war bereit, 70.000 Euro aus meinem Privatvermögen und den Rest in Raten zu zahlen. Dies wurde abgelehnt.“

Besonders übel stoßen ihr die anschließenden Vorgänge auf. „Als fest stand, dass es Galatasaray Mülheim nicht mehr geben wird, wurden vom einen auf den anderen Tag unsere Fahnen und Pokale mitgenommen. Die Tische und Stühle im Vereinsheim landeten im Sperrmüll. Das hat hier viele zusätzlich verärgert“, erinnert sich die ehemalige Klubchefin. Kaya hat sich derweil komplett aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen.

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