Einen Platz im oberen Tabellendrittel der Landesliga solle für das neu zusammengestellte Team am Ende schon herausspringen, befand Hordel-Trainer Mirko Talaga vor der Saison.
Davon wollte er auch nach der 1:2-Niederlage gegen den Mitabsteiger Westfalia Herne nicht abrücken. "Es wäre ja vermessen, wenn wir sagen würden, wir wollten einfach nur nicht absteigen. Dafür haben wir eine zu gute Qualität", schlussfolgerte er.
Und erklärt dann, warum er aber, im Gegensatz zum Trainer des Kontrahenten aus Herne, auch nicht mit einem Aufstieg plant. "Zu einer Spitzenmannschaft, das sieht man dann eben auch in diesen Spielen, fehlt uns einfach noch die Gier, ein Tor unbedingt erzwingen zu wollen. Wir sind eine ordentliche Truppe, aber eine Spitzenmannschaft holt hier mindestens einen Punkt und das haben wir nicht. Deswegen bin ich auch gerade schon brutal enttäuscht."
Den Kopf in den Sand stecken muss und möchte er nach nur einem Spiel aber nicht. Schließlich hatte sich Hordel zwischenzeitlich mehrfach Chancen herausgespielt und war in Überzahl durch einen sehenswerten Freistoßtreffer von Justin Hennemann zum Ausgleichstreffer gekommen.
Der aus der A-Junioren-Bundesligamannschaft von Rot-Weiß Oberhausen zum DJK gewechselte Hennemann wer generell einer der Lichtblicke im Team der Bochumer und ließ seine Qualität gegen die leicht favorisierten Gastgeber von Herne immer wieder aufblitzen - jedenfalls bis zu seiner gelb-roten Karte in der 76. Minute. Danach war wieder Gleichzahl auf dem Feld - die Partie wurde mit zehn Spielern auf jeden Seite fortgesetzt und die Gäste damit um ihren Vorteil gebracht.
Letztendlich musste sich Hordel mit der Niederlage abfinden. Talaga begann schon unmittelbar nach Abpfiff mit der Analyse: "Insgesamt war es trotz allem eigentlich keine schlechte Landesliga-Partie, wenn es von beiden Seiten auch manchmal vogelwild war. Wir hatten auch unsere Möglichkeiten und einige gute Aktionen, zudem gab es insgesamt drei Aktionen, die elfmeterwürdig waren. Zumindest einen davon hätten wir bekommen müssen. Das hilft uns jetzt aber auch nicht mehr weiter, wir werden die Niederlage nun aufarbeiten und an den richtigen Stellen den Hebel ansetzen." Insbesondere beim Verhalten in der Box sieht der Coach noch "Luft nach oben."
Die Ergebnisse der Aufarbeitung hofft Talaga schon in der kommenden Partie gegen die SG Welper (20. August, 15 Uhr) umsetzen zu können - möglicherweise mit dezimiertem Personal. "Der ein oder andere ist bei uns angeschlagen ins Spiel gegangen und ich glaube, die gehen auch angeschlagen aus dem Spiel. Wir müssen jetzt erstmal unsere Wunden lecken und nächste Woche ist dann ein anderes Spiel", blickt er voraus.