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Südfeldmark und Wattenscheid-Ost: Widerstand gegen geplante Fusion
„Die Entscheidung ist satzungswidrig“

Die Vorstände versichern. dass sie satzungsmäßig gehandelt haben (Foto: RS)
Die Vorstände versichern. dass sie satzungsmäßig gehandelt haben (Foto: RS)
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In der letzten Woche berichtete RevierSport von der Pressekonferenz der beiden Wattenscheider Clubs Südfeldmark und Wattenscheid-Ost, in der bekannt gegeben wurde, dass man sich auf eine „Vernunft-Ehe“ geeinigt hat und den Weg ab kommender Spielzeit gemeinsam beschreiten wolle.

Alle Details wurden von den Vorständen geklärt, lediglich die endgültige Entscheidung durch die Mitglieder stand bei beiden noch aus. Jedoch scheinen nicht alle Mitglieder den Weg der Vereine akzeptieren zu wollen. Als nämlich Martin Komossa, Mitglied und ehemaliger Jugendleiter von Südfeldmark, aus dem RevierSport von einer Mitgliederversammlung am kommenden Freitag erfuhr, war er doch ein wenig verdutzt und wandte sich direkt an RevierSport online.

Haben das Sagen bei Südfeldmark - Willi Peters, Jürgen Dworecki und Michael Dambrowske (Foto: RS)

Seit 26 Jahren ist er Mitglied im Verein, hat jeden Vorstand bisher „überlebt“ und sein Vater war bereits bei der Gründung dabei, aber eine Einladung zu der Versammlung ist bei ihm trotzdem nicht angekommen:

„Bei mir ist bis heute keine Post eingegangen und auch viele andere alte Hasen und der Großteil der Mitgründer des Vereins sind nicht benachrichtigt worden. Falls wir jetzt benachrichtigt werden, ist das laut Satzung doch viel zu kurzfristig, das ist satzungswidrig. Ich glaube, dass nur ein erlesener Kreis zu den Angeschriebenen zählt, von dem klar ist, dass er für die Fusion stimmt. Und wir, die soviel für Südfeldmark getan haben, dem Verein hier mit eigenen Mitteln ein Jugendzentrum für 15.000 Euro gebaut haben, werden außen vor gelassen.“

Ein harter Vorwurf an den Vorstand, auf den dieser in Person des technischen Leiters Jürgen Dworecki postwendend reagiert: „Herr Komossa scheint die Satzung nicht richtig gelesen zu haben. Darin steht nämlich, dass keine persönliche Einladung zur Versammlung notwendig ist. Wir haben ein schwarzes Brett und einen Schaukasten mit der Benachrichtigung über den Termin. Außerdem wurde in der Presse ausführlich darüber berichtet.“

Für Komossa ist das Verhalten des Vorstandes trotzdem ein Grund den Widerstand voranzutreiben: „Ich bin mit der Vorgehensweise alles andere als einverstanden. Es sind so viele Stimmberechtigte nicht angesprochen worden und daher wehre ich mich gegen die Entscheidung pro Fusion. Ich hätte dies auf der Versammlung auch gerne kundgetan, aber ich bin ja dort nicht erwünscht. Aus diesem Grund prüfe ich mit einigen anderen Mitgliedern zusammen, die momentan namentlich noch nicht erwähnt werden wollen, welche Möglichkeiten rechtlich bestehen, den angestrebten Schritt zu verhindern.“

Doch auch über diese Aussage macht sich Dworecki keine Sorgen, im Gegenteil: „Wie gesagt, wir haben uns laut Satzung absolut korrekt verhalten. Es ist dort nachzulesen, dass keine Einladungen notwendig sind, was gerade die Mitgründer wissen sollten. Falls Herr Komossa einen Anwalt einschaltet, werden wir dies auch tun. Und ich bin mir ganz sicher, dass uns Recht gegeben wird.“

Die Verhinderung der Fusion scheint dem ehemaligen Jugendleiter bei der Sache jedoch gar nicht die Hauptmotivation zu sein. Es geht ihm vielmehr um die Art und Weise, wie der eigene Vorstand in der Sache vorgeht und den Schritt damit begründet, dass der Verein sonst nicht mehr überlebensfähig wäre, was er für absurd hält: „Ich bin mir sicher, dass wir auch ohne Zusammenschluss weiterleben könnten.“

Ganz besonders irritiert ist Komossa aber von der Tatsache, wer die Entscheidungen im Vorstand getroffen hat: „Auf dem Bild der Pressekonferenz sehe ich einen Willi Peters, der meiner Meinung nach letztes Jahr von seinem Posten zurückgetreten ist und überhaupt kein Amt mehr innehat. Ein Schritt, den auch Jürgen Dworecki lieber in Erwägung ziehen sollte, wenn er der Aufgabe nicht mehr gewachsen ist, auch wenn er einiges für den Club geleistet hat.“

Auch zu dieser Äußerung wollte der technische Leiter direkt Stellung nehmen: „Es ist richtig, dass Willi Peters kurzfristig aus beruflichen Gründen nicht seiner Tätigkeit im Verein nachgehen konnte. Er ist jetzt aber schon seit einiger Zeit wieder voll aktiv in seinem Amt. Vielleicht sollte sich Herr Komossa mehr um seine eigenen Dinge kümmern, er ist hier nur noch Mitglied und nicht mehr Jugendleiter.

Viel interessanter ist nämlich die Tatsache, dass er aufgrund verschiedener Vorkommnisse durch das Kreisjugendgericht eine zweijährige Funktionssperre für sämtliche Vereine hat und nicht, wie er behauptet, aus eigenen Stücken zurückgetreten ist. Vielleicht sollte man da mal nachhaken.“

Zwischen den beiden existiert augenscheinlich eine tiefe Kluft. Eine Tatsache, die vielleicht schon bald der Vergangenheit angehört, sollten die „anwesenden“ Mitglieder von SSV Südfeldmark am Freitag für ein Zusammengehen mit dem Nachbarn stimmen.

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