Denn ab der Saison 2012/2013 wollen das BVB-Laufwunder und zwei Verwandte von ihm beim Dortmunder Stadtteilklub ganz groß einsteigen, allerdings in völlig verschiedenen Rollen.
Auf der Jahreshauptversammlung waren sie alle da. Kevin Großkreutz, sein Vater Martin und sein Cousin Marcel. Sie verkündeten die Pläne, die sie für den Verein haben. Da der Profi Fan und Spieler eines ganz besonders traditionsbewussten Vereins ist, brauchen sich die Kemminghausener Anhänger nicht groß fürchten. Denn eine komplette, teure Umwälzung nach dem Vorbild eines österreichischen Getränkekonzerns soll es beim VfL nicht geben. „Im Verein spielen viele Bekannte und Freunde von uns und sollen das auch in Zukunft tun“, betont Marcel Großkreutz, der ab dem Sommer Spielertrainer der 1. Mannschaft wird. In gleicher Funktion soll ihn sein Kumpel Giovanni Schiattarella unterstützen. Derzeit spielen die beiden noch bei zwei anderen Dortmunder Klubs: ASC 09 (Großkreutz) und SV Brackel (Schiattarella), ab Sommer sind sie hauptverantwortlich für die 1. Mannschaft in Kemminghausen und kümmern sich auch um die Transfers.
Künstliches Grün statt roter Asche
Warum engagieren sie sich so für den VfL? „Giovanni, Kevin und ich, wir haben alle in der Jugend für Kemminghausen gespielt“, erklärt Marcel Großkreutz. Schon länger hätten die drei sich in lockeren Gesprächen darüber unterhalten, einen Verein aus ihrer Heimatstadt zu unterstützen. Als sie merkten, dass ihr Ex-Klub VfL in großen Problemen steckt, keine A-Jugend mehr besitzt und aufgrund des Ascheplatzes auch in Zukunft kaum talentierte Spieler anlocken wird, fiel die Entscheidung leicht.
Das erste Ziel des neuen Vorstandes, an dessen Spitze Kevins Vater Martin Großkreutz stehen wird, ist es nun, möglichst schnell die rote Asche am Gretelweg durch ein künstliches Grün zu ersetzen. Das könnte der erste Schritt hin zu einer erfolgreicheren Jugendarbeit sein.
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So geht's »Kurzfristig werden auch die Senioren aller Voraussicht nach Verstärkung erhalten. „Wir wollen ein paar gute Leute nach Kemminghausen holen, mit denen wir befreundet sind“, sagt Marcel Großkreutz. Gelockt werden sollen sie aber vor allem mit der Perspektive, gemeinsam mit den Freunden etwas aufzubauen und eben nicht mit Geld, etwa vom bekanntesten Mitglied des Großkreutz-Clans. „Kevin ist mehr für die moralische Unterstützung dabei. Und sein Name sorgt dafür, dass der Verein bekannter wird.“
Langfristig soll der Verein dann natürlich schon ein paar Ligen höher spielen. Doch während Schiattarella schon Mal davon sprach, die Nummer eins im Stadtteil Eving werden zu wollen, hält sich sein Kumpel Marcel zurück: „Das ist eher ein langfristiges Ziel. Man bekommt schließlich keine Spieler für umsonst. Deshalb sagen wir ganz sicher nicht, dass wir jetzt in vier Jahren vier Mal aufsteigen wollen.“