Kreisliga A Essen Nord-West:
Die nächste Entscheidung ist gefallen. Der SV Borbeck hat sich nach einem sang- und klanglosen 0:4 bei NK Croatia Essen in Richtung Kreisliga B verabschiedet. Eine katastrophale Rückrunde, in der die Borbecker nur sechs Zähler ergatterten, besiegelte den Abstieg für das Team von der Prinzenstraße. Trainer Ralf Plauck versuchte direkt im Anschluss an die Partie gegen die "Kroaten" Ursachenforschung zu betreiben: "Wir haben nur ein Spiel in der gesamten Rückrunde gewonnen, aus diesem Grund sind wir verdient abgestiegen. Die Mannschaft konnte nach der Winterpause einfach nichts mehr abrufen. Das ist sehr bitter für den Verein."
Neuaufbau ohne Ralf Plauck
Den direkten Wiederaufstieg müssen die Schwarz-Weißen ohne Plauck anvisieren. Der Übungsleiter erklärte seinen Rücktritt, um "Platz für einen Neuaufbau" zu machen. "Ich werde mich nach einem anderen Klub umsehen. Diese Entscheidung hatte ich schon vor dem feststehenden Abstieg getroffen. Es war eine enttäuschende Saison, in der wir nicht das umsetzen konnten, was ich mir vorgenommen hatte. Ich wünsche dem SV Borbeck, dass es sportlich so schnell wie möglich wieder aufwärts geht", erklärt Plauck.
TuRa 86 bleibt in der Kreisliga A
Genau entgegengesetzt verlief die Formkurve beim Team von TuRa 86. Die Altendorfer feierten einen 4:2-Erfolg bei Al-Arz Libanon und krönten ihre beeindruckende Aufholjagd in der Rückrunde durch den vorzeitigen Klassenerhalt. Der Trainerwechsel von Ibrahim Filinte zu Michael Cassola und die getätigten Transfers in der Winterpause hätten laut Fußballobmann Thomas "Diego" Nordmann den Ausschlag gegeben. "Diese Personalien haben uns richtig gut getan. Michael Cassola kannte die Vereinsstrukturen von früher und hat die Truppe auf den richtigen Weg gebracht. Ein ganz großes Lob muss ich den Jungs aussprechen, die uns nach den Querelen in der Hinserie die Treue gehalten haben. Das hat uns letztlich gerettet", betont Nordmann.
Für alle anderen Mannschaften im Tabellenkeller zieht sich das große Zittern bis zum letzten Spieltag. Nach wie vor ungeklärt ist die Frage, ob es drei oder vier Absteiger geben wird, da die Entscheidung in der Bezirksliga ebenfalls erst im Saisonfinale fallen wird. Der FC Stoppenberg (32 Punkte) und der FC Karnap (29) waren am Wochenende aufgrund der starken Regenfälle zum Zuschauen verdammt. Die ausgefallenen Partien werden bereits in dieser Woche nachgeholt.
Wacker Bergeborbeck (33) trug das Derby gegen TuS 84/10 dagegen aus und erkämpfte sich in einer Regenschlacht an der Cathostraße ein torloses Remis. Trainer Christian Brocks war mit dem Zähler zufrieden. "Wir haben durch den Punktgewinn gegen einen starken Gegner Druck auf die Konkurrenz ausgeübt. TuS hat uns überhaupt nichts geschenkt und meine Schützlinge haben dagegen gehalten. Diese starke Leistung müssen wir auch am Sonntag in Frintrop abrufen, dann kann es für uns reichen."
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Aufatmen beim SuS Niederbonsfeld. Die Hattinger gehen als großer Gewinner aus dem 33. Spieltag hervor und besitzen vor dem letzten Spieltag beste Chancen auf den Ligaverbleib. Niederbonsfeld (32 Punkte) genügte ein 1:1 beim SV Preußen Eiberg, um die Konkurrenz aus Steele (31) und Rellinghausen (30) auf Distanz zu halten. Mit einem Dreier zum Abschluss gegen den abgestiegenen SV Isinger wäre das große Ziel erreicht. "Wir haben jetzt alle Trümpfe in der Hand", weiß der Sportliche Leiter der Bonsfelder, Detlef Pehlke. "Einfach wird es trotzdem nicht. Isinger kann ohne Druck agieren, während es für unsere junge Truppe um alles geht. Das wird das schwerste Spiel der Saison."
Steele und Rellinghausen II vor dem Abstieg
Die Sportfreunde Steele 09 können dagegen nur noch auf einen überraschenden Ausrutscher des SuS hoffen. Das Team vom Langmannskamp leistete sich im Heimspiel gegen den SV Burgaltendorf II einen folgenschweren Patzer und unterlag durch ein Eigentor in der 74. Minute mit 0:1. Da die Essener SG aller Voraussicht nach aus der Bezirksliga absteigen wird, müssen die Steelenser auch als Viertletzter den Gang in die Kreisliga B antreten.
Ernüchterung pur herrschte auch im Lager des ESC Rellinghausen II. Die Reserve des Landesligisten verlor bei Borussia Byfang deutlich mit 2:5 und hat nur noch theoretische Chancen, an die beim ESC jedoch niemand mehr ernsthaft glaubt. "Das war es für uns", meint Pressesprecher Thomas Fehre, der die Einstellung der Akteure scharf kritisiert: "Unser Alt-Herren-Spieler Ralf Müller war in Byfang der beste Mann, das sagt doch schon alles über die Leistung des Teams aus. Ein Spieler wollte sich erst gar nicht umziehen, als der Trainer ihm mitteilte, dass er nicht von Anfang an auflaufen werde. Mit einer solchen Arbeitsauffassung steigt man eben ab", schimpft Fehre.
"Nächstes Jahr wird sich alles ändern"
In der kommenden Saison soll am Krausen Bäumchen der direkte Wiederaufstieg anvisiert werden. Dazu wolle man aus den Fehlern der laufenden Spielzeit lernen, wie Fehre versichert: "Wir hätten viel früher reagieren müssen. Der Trainerwechsel kam letztlich zu spät und auch die Unterstützung aus der Ersten Mannschaft hätte deutlich früher kommen müssen. Nächstes Jahr wird sich alles ändern."
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