Kreisliga A Essen Nord-West:
Erstmals in dieser Spielzeit ist auch der VfB Frohnhausen an seine Grenzen gestoßen. Allerdings nicht auf dem Platz. Ein 2:2 bei der DJK Eintracht Borbeck reichte den Blau-Weißen, um auch rechnerisch als Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga festzustehen. Auf der anschließenden Meisterfeier mussten die Spieler dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. "Um Mitternacht konnte keiner mehr stehen", berichtet VfB-Coach Issam Said mit stark angeschlagener Stimme. Gleichwohl habe sich sein Team bis zu diesem Zeitpunkt "auch an der Pulle meisterlich" präsentiert: "Das war eine geile Feier, deren Höhepunkt eindeutig der Autokorso von Borbeck zur Raumerstraße war. Diese Momente werden uns noch lange in Erinnerung bleiben", schwärmt der Meister-Trainer.
Im Tabellenkeller kann von ausgelassenen Partys derzeit noch keine Rede sein. Der FC Stoppenberg muss nach der 0:1-Heimpleite gegen den direkten Konkurrenten SV Borbeck mehr denn je um den Ligaverbleib bangen. Seit neun Begegnungen wartet der furios gestartete Aufsteiger mittlerweile auf ein Erfolgserlebnis. Trainer Cengiz Temur, der einen Einbruch "befürchtet" hatte, wirkte nach der erneuten Niederlage ratlos: "Obwohl es aufgrund unserer Unerfahrenheit abzusehen war, bin ich am Boden zerstört und absolut schockiert. Ich habe eine Mannschaft ohne Führungsspieler. Keiner geht in diesen entscheidenden Spielen mit gutem Beispiel voran. So wird es ganz schwer für uns."
Gute Nachrichten gibt es für die Stoppenberger und die übrigen Kellerkinder aus der Bezirksliga zu vermelden. Sowohl die SG Schönebeck als auch die SG Altenessen gewannen ihre Spiele, sodass ein Oberhausener Vertreter auf den dritten Abstiegsplatz rutschte. Demnach bliebe es am Saisonende bei drei Mannschaften, die im Essener Nord-Westen den Gang in die Kreisliga B antreten müssten. Insbesondere für den FC Karnap, der vor Wochen bereits abgeschrieben wurde, ein echter Hoffnungsschimmer. Die Elf von der Lohwiese wahrte ihre Chancen durch ein deutliches 5:1 über Al Arz Libanon. Für Trainer Dennis Bruhnke dennoch kein Grund, in Euphorie zu verfallen: "Die Truppe spielt in den letzten Wochen so gut, weil der Erfolgsdruck nicht mehr da war. Schließlich hatten wir schon mit den Planungen für die B-Liga begonnen. Falls es am Ende doch noch reichen sollte, nehmen wir das natürlich gerne mit."
Croatia, Vogelheim und TuRa so gut wie durch
Einen großen Schritt in Richtung Ligaverbleib machten an diesem Wochenende NK Croatia Essen (1:0 gegen Katernberg 19), der Vogelheimer SV II (4:3 gegen Altenessen 18) und TuRa 86 (5:1 gegen Wacker Bergeborbeck). Thomas "Diego" Nordmann, Sportlicher Leiter der Altendorfer, sah eine "einseitige Partie" gegen die Bergeborbecker: "Das war eine ganz klare Sache, deutlicher kann man ein Spiel nicht beherrschen. Jetzt fehlt uns noch ein Sieg, dann können wir uns auf die nächste Saison konzentrieren", sagt Nordmann.
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Es war eine merkwürdige Aufstiegsparty, die der FC Kettwig 08 nach dem 6:1-Sieg gegen die Sportfreunde 07 zelebrierte. Schließlich herrschte Uneinigkeit darüber, ob rechnerisch bereits alles in trockenen Tüchern ist. Vier Spieltage vor Schluss weisen die Ruhrstädter einen Vorsprung von elf Zählern auf. Da der bestätigte Punktabzug für die zweitplatzierten Krayer in der Tabelle noch nicht berücksichtigt wurde, feierten die Kettwiger mit angezogener Handbremse, wie Spielertrainer Markus Dymala berichtet: "Es war schon eigenartig, da nach wie vor gewisse Restzweifel bestehen. Trotzdem haben wir die eine oder andere Flasche Sekt geöffnet, da uns den Aufstieg so oder so niemand streitig machen wird. Wir werden das alles nachholen", versichert der Torgarant der 08er.
Frillendorf droht der Rückzug
Großes Rätselraten gab es ligaweit auch nachdem bekannt wurde, dass der ESV Frillendorf zum dritten Mal in dieser Spielzeit nicht zu einer Begegnung angetreten war. Folgerichtig wäre dies mit einem automatischen Rückzug vom Spielbetrieb verbunden. Eine Entscheidung von Seiten des Staffelleiters ist in den nächsten Tagen zu erwarten. Die Verantwortlichen der Frillendorfer waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Mögliche Konsequenzen für das Tabellenbild kämen insbesondere dem SuS Niederbonsfeld zugute. Die Hattinger vollbrachten in der laufenden Saison als einziges Team das Kunstück, gegen das abgeschlagene Schlusslicht zu verlieren. "Das wären drei Bonuspunkte für uns, schließlich würde man allen anderen Mannschaften die Zähler abziehen", rechnet der Sportliche Leiter der Bonsfelder, Detlef Pehlke, vor.
Niederbonsfeld scheitert an den Nerven
Auf dem Platz musste der SuS eine empfindliche 1:2-Schlappe bei Yurdum Spor Essen hinnehmen und verpasste es den knappen Vorsprung auf den ESC Rellinghausen II (0:8 beim FC Kray II) weiter auszubauen. Niederbonsfeld konnte in der Schlussphase auch nicht von einer doppelten Überzahl profitieren. Spätestens nach dem verschossenen Elfmeter in der 87. Minute waren die Gäste restlos bedient: "Alles, was den Fußball interessant macht, haben wir gegen Yurdum im negativen Sinne erlebt. Vor allem am Ende hatten wir Chancen ohne Ende, bekommen den Ball aber nicht über die Linie. Das war absolut unnötig", ärgert sich Pehlke.
Steele macht sich zur "Lachnummer der Liga"
Einen weiteren Tiefpunkt erreichten die Sportfreunde Steele 09. Beim mittlerweile abgestiegenen SV Isinger unterlag die Elf vom Langmannskamp sang und klanglos mit 0:3. Fußballobmann Sung Lee nahm kein Blatt vor den Mund und bediente sich deutlicher Worte: "Dadurch haben wir uns zur Lachnummer der Liga gemacht. Angesichts unserer Tormöglichkeiten hätten es 8:3 für uns ausgehen müssen. Allerdings waren wir blind und doof."
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