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Und wieder einmal hadern die Trainer allerorten. Die einen mit ihrem Schicksal, die anderen mit den Göttern und einige wenige sogar mit den Spielern selbst.

Kreisliga A1:

„Ich habe mich gewundert, wie die da oben stehen können.“ Diese Aussage, die das Phänomen mangelnder Konstanz bei vielen Kreisligamannschaften festhält, geistert fast wöchentlich über die Plätze. Diesmal äußerte sich Herbert Stoffmehl, seines Zeichens Trainer des RSV Mülheim, in diese Richtung. Anlass für seine Verwunderung war die Leistung der Sportfreunde Hamborn III, die immerhin auch schon vier Wochen unter den ersten drei Teams verbracht haben. Dass dann der RSV, dessen Saisonbestplatzierung nur die sieben erreicht, die Hamborner in dieser letztendlichen Deutlichkeit zu schlagen vermochte, kam unerwartet. „Nachdem wir die letzten sechs Spiele ja wirklich unter aller Würde gespielt haben, war das jetzt direkt die beste Leistung der Saison“, frohlockte Stoffmehl. Der Coach musste in der laufenden Saison permanent improvisieren, da ihm regelmäßig die Verteidiger fehlen und darauf lässt sich ihm zufolge auch eine Menge der Gegentore zurückführen. Derer gab es diesmal auch wieder drei, aber allesamt nach Standards und alle von den beiden gleichen Spielern eingeleitet und ausgeführt: Kapitän Sven Posberg glänzte als Dreifachvorbereiter, Jungspundbrocken Marcel Antonica vollstreckte jede der Vorlagen. „Wir haben aber immer Druck gemacht und schöne Spielzüge herausgearbeitet, deswegen kam Homberg nur über Standards“, sieht sich Stoffmehl in seinen taktischen Maßnahmen bestätigt. Denn auch wenn die Gäste immer wieder ausglichen, drehte der RSV in den letzen 25 Minuten noch kräftig auf und belohnte sich dafür mit dem 6:3-Sieg.

Mach hoch die Tür

Heißen hat sich offenbar noch nicht so ganz von seiner Zwangspause erholen können. Zwar ballern sie fröhlich dem Gegner die Hütte voll, öffnen aber im Gegenzug ihr eigenes Törchen hingebungsvoll. Los ging’s am 19. November gegen Saarn, wobei das 4:0 eher ein Auftakt war. Denn eine Woche später ging es auf heimischer Spielanlage mit 6:4 gegen die Styrumer Löwen weiter ebenso wie jetzt eben beim 4:4 gegen Speldorf II. Für Henrik Knöpke ist der Fehlerteufel in seiner Mannschaft schnell ausgemacht: „Wir verschlafen einfach immer die erste Halbzeit. Und deswegen stehen wir auch zurecht da unten.“

Und nun hat Saarn also tatsächlich den Sprung auf Platz eins geschafft, indem einer der hartnäckigsten Konkurrenten, der Vfvb, besiegt werden konnte. Im Topspiel der Woche war Saarns Sieg eigentlich nie ernsthaft gefährdet, auch wenn Olaf Rehmann zu Protokoll gibt, dass es „ein hartes und umkämpftes Spiel“ gewesen sei. Zur Pause schon führten die Mülheimer mit 2:0 und bauten diesen Vorsprung Mitte der zweiten Hälfte sogar noch aus, da fiel es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass Kapitän Marco Spindel für die Ruhrorter den ergebniskosmetischen Ehrentreffer zum 1:3-Endstand erzielte. Rehmanns größte Hoffnung jetzt: „Ich bin mal gespannt, ob wir die Tabellenführung mal länger zu halten schaffen, denn wir sind sehr dankbar, endlich wieder da oben zu stehen.“

Legionellen intervenieren in Styrum

Ach ja, zwei Spiele wurden gar nicht erst ausgetragen: der Vatangücü-Platz stand unter Wasser, an Fußball war nicht zu denken. Der 1.FC Mülheim hingegen entschied sich gegen die Durchführung des Spiels, weil die Platzanlage derzeit an einem Legionellenproblem laboriert, wie Geschäftsführer Detlef Weides berichtet: „Wir mussten die Warmwasserleitungen abstellen und zu der Jahreszeit muss man den Spielern nicht unbedingt eine kalte Dusche nach dem Spiel zumuten.“ Die Stadt versucht derweil die Ursache zu finden und zu beseitigen.

Kreisliga A2:

Die Kreisliga A2 stand diesmal ganz im Zeichen Lohbergs. Der VfB Lohberg hatte die Möglichkeit, mit einem Sieg einen kräftigen Puffer aufzubauen, bevor die harten Spiele gegen RWS und Oberlohberg anstehen. An sich ging es ja aus Sicht von VfB-Coach Thomas Grefen recht gut los, sein Team ging sehr bald in Führung und legte in der zweiten Halbzeit sogar noch nach. „Aber wir haben es nicht geschafft, es über die Bühne zu schaukeln“, ärgert sich Grefen über das, was dann kam. Erst, ungefähr eine Viertelstunde vor Abpfiff, fing sich seine Elf das 2:1 und dann kam quasi mit dem Schlusspfiff in der 93. Minute das 2:2 aus einem Freistoß heraus. „Das war schon sehr bitter. Wir hätten in der Tabelle wirklich einen Schritt machen können, stattdessen ist jetzt alles wieder zusammengerückt.“

Verständlich wird der Ärger Grefens vor allem dann, wenn man sich die andere Lohberger Partie ansieht: SGP gegen RWS. Denn die Türken konnten unter ihrem neuen Trainer mit den Hausherren nicht mithalten, auch wenn zwischenzeitlich der Ausgleich gelang. Aber nur zwei Minuten später stellten die Oberlohberger den alten Abstand wieder her, bis dann Enis Cabri in den Schlussminuten den Sieg perfekt machte. Oberlohberg und Vierlinden sind jetzt also wieder an RWS und dem VfB wieder dran, ja selbst Genc und SuS können sich wieder Hoffnungen machen. Und in den nächsten zwei Wochen wird sich dann noch einiges ändern können, wenn die drei Topteams sich gegenseitig neutralisieren. Denn dann freut sich der ominöse Dritte.

Lesen Sie auf Seite 2: Dümpten wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Und: Fußballgötter mögen Bissingheim nicht

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