Kreisliga A1
Eine Klub, der schon vor einer Woche damit begonnen hat und sich mittlerweile bereits wieder mitten im Geschehen befindet, ist der SC Croatia. Trainer Robert Babic hatte im Gegensatz zu seinen meisten Kollegen Spiel eins nach der Winterpause hinter sich – gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Huckingen. Dass gegen die bemitleidenswerten Süd-Duisburger nur ein 1:0-Sieg gelang, darf man getrost den Antrittsschwierigkeiten in die Schuhe schieben, zumal für Croatia letztlich sowieso nur die natürlich trotzdem erkämpften drei Punkte zählen. Doch, und damit herzlich willkommen zurück im Fußballalltag, die neuerliche 2:3-Pleite gegen den TB Heißen machte mal wieder klar, wieso Croatia sich nur im Mittelfeld der Liga befindet: wer sich gegen wahrlich nicht übermächtige Mannschaften eine ganze Halbzeit lang die Butter vom Brot nehmen lässt, wie gegen Heißen, der ist für den Kampf um die Spitzenplätze einfach noch nicht bereit. Da hilft es auch nicht, dass der 1:0-Siegtorschütze aus der vorangegangenen Partie, Goran Pusic, erneut traf und beide Treffer für seine Mannschaft erzielte, denn die Tore fielen schlichtweg zu spät. Babic war etwas enttäuscht: „Wir brauchten offensichtlich erst zwei Rote Karten gegen uns um den Kampf anzunehmen und mit lediglich neun Mann zurückzukommen.“ Was war geschehen? Neuzugang Timo Lo Bue ließ sich im Gerangel mit einem Gegenspieler zum Nachtreten hinreißen und wurde folgerichtig vom Schiedsrichter Jörg Spielvogel des Feldes verwiesen. Was der Unparteiische laut Babic übersehen hatte: „Der Heißener Spieler hat zuerst getreten und das ist schon schade, dass der Schiedsrichter das nicht gesehen hat.“ Wenige Minuten nach dieser Szene „entschärfte“ Marko Zovko auch noch einen Torschuss der Gäste auf der Linie – allerdings mit seiner Hand, und wurde entsprechend ebenfalls mit Rot vom Platz gestellt. Der darauffolgende Elfmeter brachte dann die 0:2-Führung für die Gäste. „In neun von zehn Fällen gewinnen wir gegen Heißen, spielerisch sind wir viel weiter als die, aber die hatten wirklich viel Glück, dass ihre weiten Bälle nach vorne auch noch immer ihr Ziel erreichten und meine Manndecker in der ersten halben Stunde nicht so arbeiteten, wie man es von ihnen erwarten könnte. Insofern stimmt es mich traurig, dass wir gestern verloren haben, aber die Moral, mit neun Mann einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen, ist vorbildlich“, lautete das Fazit des optimistisch-enttäuschten Trainers.
In den anderen Spielen ging es nicht sonderlich hoch her, so mühte sich der DFV gegen Mülheim 07 zu einem 1:0-Erfolg und bleibt damit dem Tabellenführer Hilal auf den Fersen. Recht deutlich fiel das Ergebnis zwischen dem RSV und Preußen aus: Das 3:0 für die Mülheimer gegen die direkten Konkurrenten darf als Zeichen dafür gewertet werden, dass die Mannschaft sich mit aller Macht dagegen stemmt, auch nur im Geringsten in den Sog des Kellerkampfs zu geraten. Ebenfalls erfolgreich aus dem Winter gekommen sind die Speldorfer, die zu einem 0:2-Erfolg über Hamborn 90 kamen und so gleich drei Plätze in der Tabelle gutmachen konnten.
Kreisliga A2
Das könnte vielleicht auch den Oberlohbergern gelingen, wenn sie denn mal den inzwischen auf drei Spiele angewachsenen Rückstand nachholen dürften. Der erste Schritt in diese Richtung sollte im wichtigen Spiel gegen Wacker Dinslaken getan werden, eine Begegnung, die ursprünglich auf den 19. Dezmber angesetzt war und aufgrund widriger Witterungsverhältnisse um eineinhalb Monate nach hinten verschoben wurde. Dass das Spiel erneut nicht stattfinden konnte und die SGP somit weiterhin neun potenzielle Punkte vor sich herschiebt, ist selbstverständlich alles andere als erfreulich, hält jedoch die Spannung hoch, welche Mannschaften dem TV Voerde mit Sicht auf die Meisterschaft noch das Leben schwer machen könnten.
Trotz allem wurde in der Liga auch gespielt, wenn auch nur auf zwei Plätzen: GW Hamborn kam zu einem deutlichen und verdienten 5:1-Erfolg gegen überforderte, unmotivierte oder schläfrige Hiesfelder und Westende Hamborn verschenkt drei wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Die Hamborner, die eigentlich jedes einzelne Pünktchen so dringend nötig haben, führten nach 60 Minuten gegen den Vfvb überraschend mit 2:0 und hatten damit schon fast den erst vierten Saisonsieg in der Tasche. Das dachten sich wohl auch die Spieler und machten es den Ruhrortern ganz einfach: innerhalb von gerade einmal sieben Minuten netzten die Gäste den Ball ganze dreimal ein, wobei vor allem der in der Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselte Dimitrios Parcharidis überzeugte und zwei Tore in drei Minuten erzielte – und gleichzeitig jeglichen Hamborner Traum zerstörte. Bei Westende dürfte heute Katerstimmung vorherrschen, doch im Grunde bleibt dafür nur wenig Zeit; schon nächste Woche trifft man sich zum Kräftemessen auf der Platzanlage des SV Walsum und muss dort noch mehr als gegen den Vfvb beweisen, dass man dem Abstieg noch irgendwie entrinnen kann.
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