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DU: Kreisliga kompakt
"Der Rest vom Sonntag ist für mich tot"

Duisburg: Kreisliga kompakt
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Wie jedes Jahr gerät der Spielbetrieb außer Rand und Band sobald der Winter sein weißes Paradekleid anlegt, doch ein Vorteil: es hagelt Tore, Tore, Tore.

Kreisliga A1

Die Liga ist wieder enger zusammengerückt – zumindest an der Spitze. Zu verdanken ist das der Konstellation des Spieltags, der zufolge gleich vier der ersten fünf Mannschaften gegeneinander angesetzt waren, wobei jeweils die schlechter platzierten Mannschaften gewannen: Heimaterde gegen GSG und DFV gegen Hilal. Der Tabellenführer dürfte daran noch am wenigsten auszusetzen haben, schließlich trennen den ersten und den zweiten Platz noch immer mehr als ein Sieg voneinander. Es sind eher die darauffolgenden Mannschaften, unter denen ein Vierkampf ausgebrochen zu sein scheint und in diesem ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.

Aufhorchen ließ auch eine weitere Begegnung: Mülheimer SV gegen TuSpo Huckingen. Eigentlich wenig glanzvoll, schließlich spricht man von einem Duell des Drittletzten gegen den Letzten. Was die ganze Sache allerdings interessant macht, ist der Endstand von 10:1. Zehn zu eins! Die Tatsache, dass fünf der zehn Tore für Mülheim in den letzten neun Minuten fielen kann das Ergebnis nicht beschönigen, schließlich spricht das Bände über die Moral der Mannschaft – wer sich kurz vor Schluss aufgibt und dann eine so enorme Anzahl an Gegentoren eingeschenkt bekommt, der geht für gewöhnlich mit höchst angekratztem Selbstvertrauen in die nächste Woche. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass Huckingen auf gut Deutsch eins auf den Sack bekommt, wenn man aber bedenkt, dass der Gegner bisher selbst nicht durch positiv herausragende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat, dann muss man sich schon wundern, was beim Tabellenletzten im Busch ist.

Kreisliga A2

Ein nervenaufreibendes Spiel sahen die rund 50 Zuschauer beim Aufeinandertreffen von Genc Osman und Jahn Hiesfelds Zweiter. Dabei gingen die Hausherren aus Duisburg ganze drei Mal in Führung, mussten allerdings stets den Ausgleich hinnehmen, sodass am Ende ein vor allem für die Duisburger nur unbefriedigendes 3:3 heraussprang. Die Mannschaft von Bayram Cetinyürek war in den ersten Wochen der Saison gut gestartet und spielte lange Zeit ganz oben mit. In den letzten Wochen vollzog sich jedoch ein schleichender Prozess, im Zuge dessen man sich von den Aufstiegsrängen vorerst verabschieden musste – zum Spitzentrio Wehofen, Wacker Dinslaken und Voerde fehlen nunmehr bereits ganze neun Punkte. Das neuerliche Unentschieden ist ein Beleg dafür, dass die Mannschaft zwar stets den Willen und die Qualität hat um Tore zu schießen, gleichzeitig aber die zweifelhafte Besonderheit gepachtet hat, bei jedem Gegenangriff ein Tor zu kassieren. Entsprechend angekratzt war Bayram Cetinyürek nach dem Spiel: „Die Enttäuschung ist wirklich sehr groß, obwohl ich der Mannschaft wirklich keinen einzigen Vorwurf machen kann. Seit Wochen spielen wir über 70 Prozent eines Spiels auf ein Tor und dann kommen Sonntagsschüsse oder Flanken des Gegners und die sind alle drin, während wir im Moment sogar drei Meter vor dem leeren Tor noch den Pfosten treffen.“ Das Potenzial für einen besseren Tabellenplatz wird seiner Mannschaft unter Ligakennern allgemein attestiert, doch gerade das bringt Cetinyürek der Verzweiflung nahe: „Ich fühle mich langsam wie Schalke – wir haben fast immer den besseren Kader, münzen das aber nicht in Punkte um. Das raubt mir so langsam schon den Schlaf und der Rest vom Sonntag ist für mich tot, so sehr nimmt mich das mit.“ Im Gegenzug muss man Jahn Hiesfeld zu der Leistung gratulieren und die Moral der Mannschaft loben, denn sie hat sich nicht nur dreimal zurückgekämpft, sondern sogar noch Gorzynskis tragisches Eigentor zum 3:2 verkraftet, das die Mannschaft kurz nach dem 2:2-Ausgleich erneut zurückwarf.

Ähnlich lobenswert war die Leistung der Westender gegen Wacker Walsum. Der Kellergipfel endete mit einem in dieser Höhe nicht erwarteten 5:1, für den bereits gleich nach dem Anpfiff der Grundstein gelegt wurde, als der dreifache Torschütze und Mann des Spiels, Pascal Schütz, noch in der ersten Minute den Ball zum 1:0 in des Gegners Tor versenkte. Von da an ließ die Mannschaft von Trainer Rainer Steininger nichts mehr anbrennen und führte schon 4:0 als die Walsumer in der 80. Minute von Schiedsrichter Renaldo Braun einen Strafstoß zugesprochen bekamen und in Person von Frederic Marcel Krüger das bedeutungslose 1:4 erzielten. Den Keller hat Westende damit noch lange nicht verlassen, aber der Klassenerhalt ist bekanntlich ein Langzeitziel, für das man einen ebenso langen Atem benötigt. Einer der vielen erforderlichen Schritte zur Erreichung dieses Ziels ist getan und bereits am kommenden Sonntag steht mit dem SV Walsum der nächste (nicht unbesiegbare) Brocken vor der Tür.

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den B-Kreisligen

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