Nach nicht einmal drei Monaten ist das Arbeitsverhältnis zwischen Peter Hyballa und dem dänischen Zweitligisten Esbjerg fB schon wieder vorbei. „Ich bin zurückgetreten“, sagte der 45-Jährige am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Grund seien Verleumdungen und eine Hetzjagd von Boulevardmedien und der einflussreichen Spielergewerkschaft. Auch seine Familie sei betroffen gewesen, sagte Hyballa. „Das kann ich nicht akzeptieren.“
Es ist das Ende turbulenter Wochen. Erst vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass 21 Spieler der Dänen in einem offenen Brief ihr Misstrauen gegenüber Hyballa, der in Deutschland unter anderem Alemannia Aachen trainierte, ausgesprochen hatten. Demnach hätten Hyballas harte Trainingsmethoden zu zahlreichen Verletzungen geführt. Zudem war von angeblichen täglichen Drohungen über Entlassungen, Spott, sexistischen und erniedrigenden Bemerkungen sowie regulärem Mobbing die Rede.
Hyballa spricht von einer Hetzjagd
Hyballa, während der Fußball-Europameisterschaft im Sommer noch als Taktikexperte für das ZDF tätig, wies diese Vorwürfe vehement zurück. „Was abgelaufen ist, ist eine Riesensauerei. Das war Rufmord. Es ist eine Hetzjagd gegen mich abgelaufen. Sogar meine Familie wurde bedroht. Die Amerikaner wollten unbedingt, dass ich bleibe. Das alles hat aber einen Lauf genommen… Mit Rassismus und Verleumdung möchte ich nichts zu tun haben“, erklärte Hyballa gegenüber dem Portal Transfermarkt. Die amerikanischen Klubbesitzer hatten dem deutschen Trainer eigentlich das Vertrauen ausgesprochen.
Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass Rafael van der Vaart neuer Co-Trainer in Esbjerg wird. Zu dem Zeitpunkt war noch davon ausgegangen worden, dass er der Assistent von Hyballa wird. Doch dieser informierte den ehemaligen Bundesliga-Profi über seinen Abgang. „Er sagte zu mir: Ich verstehe dich total", sagte Hyballa. Ein Nachfolger steht indes schon fest: Roland Vrabec, der unter anderem den FC St. Pauli und den FSV Frankfurt trainierte, übernimmt das Amt.