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WM: Keeper-Schock
Adler muss passen

Schock: Rene Adler fällt für die WM aus
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Schock für Bundestrainer Joachim Löw und die Nationalmannschaft: Am Dienstag musste Torwart Rene Adler seine Teilnahme an der WM-Endrunde in Südafrika absagen.

Der 25 Jahre alte Schlussmann von Bayer Leverkusen, den Löw für die WM als Nummer eins eingeplant hatte, muss sich einer erneuten Rippen-OP unterziehen und kann deshalb bei der WM nicht spielen.

"Das war die schwierigste Entscheidung meines Lebens. Aber es wäre mir selbst, meinem Verein und der Nationalmannschaft gegenüber letztlich unverantwortlich gewesen, an der WM teilzunehmen. Medizinisch betrachtet ist es zwar möglich. Doch die Schmerzen sind so erheblich, dass ich auf Dauer sowohl im Training als auch in den Spielen keine Bestleistung hätte bringen können. In einem derart langen und intensiven Turnier aber ist das unerlässlich. Da braucht es topfitte Spieler", sagte Adler.

Foto: firo.

Für den Bayer-Schlussmann wird voraussichtlich Manuel Neuer von Schalke 04 bei der WM zwischen den Pfosten stehen. Als dritter Torwart soll nach SID-Informationen Jörg Butt vom designierten deutschen Meister Bayern München mit nach Südafrika fliegen. Auch Roman Weidenfeller von Borussia Dortmund ist noch eine Option. Da der Borussen-Keeper aber von seinem Auftreten ähnlich wie der für Südafrika gesetzte Bremer Tim Wiese ist, soll die Entscheidung zugunsten des bei der WM 36 Jahre alten Butt gefallen sein, der bereits bei der WM 2002 als Nummer drei in Südkorea und Japan dabei war und drei Länderspiele absolviert hat.

Löw, der am Donnerstag in Stuttgart seinen erweiterten WM-Kader bekannt gibt, wollte sich noch nicht festlegen. "Wir sind Dienstagmorgen informiert worden. Natürlich tut es uns sehr leid, dass Rene nun doch operiert werden muss und somit für die Weltmeisterschaft ausfällt. Wir werden nun im Trainerteam gemeinsam darüber beraten, wer als weiterer Torhüter mit nach Südafrika fährt, und dies am Donnerstag bekannt geben", ließ der 50-Jährige über den Deutschen Fußball-Bund (DFB) verlauten.

Foto: firo.

Auch Leverkusens Sportchef Rudi Völler, der als DFB-Teamchef Butt 2002 mit zur WM nach Asien genommen hatte, äußerte sein Mitgefühl: "Es tut mir unheimlich leid für Rene. Sein großer WM-Traum ist geplatzt, aber wir müssen die Entscheidung der Ärzte akzeptieren. Ich hoffe und glaube fest daran, dass Rene beim nächsten großen Turnier für Deutschland zwischen den Pfosten stehen wird."

Adler, der erst im März von Löw zur neuen deutschen Nummer eins erklärt worden war, musste wegen der Auswirkungen seines im Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart am 17. April erlittenen Rippenbruchs seinen WM-Traum begraben. Nach einer Untersuchung am Montag fassten die behandelnden Ärzten den Entschluss, dass eine erneute OP unumgänglich ist. "Rene war brutal enttäuscht, denn er wäre ja als Nummer eins nach Südafrika gefahren. Da ist eine solche Diagnose natürlich ein Schock. Aber die Gesundheit geht vor", sagte Adlers Berater Jörg Neubauer dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Foto: firo.

Adler hatte am vergangenen Wochenende zunächst von den Medizinern grünes Licht für einen Einsatz gegen Hertha BSC erhalten. Er hatte aber bereits erklärt, bei zu starker Schmerzentwicklung einer Operation zuzustimmen. "Ich habe wirklich noch einmal alles versucht, doch nach dem Spiel gegen Berlin musste ich einsehen, dass es keinen Sinn macht", sagte der 25-Jährige, der deshalb auch im letzten Saisonspiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstag nicht das Leverkusener Tor hüten kann.

Der neunmalige Nationalspieler hatte am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen Absteiger Hertha mit einem speziellen Rippen-Panzer sein Comeback gegeben. Adler hatte schon einmal einen komplizierten Rippenbruch erlitten. Dieser hatte 2006 sogar die Fortsetzung seiner Karriere infrage gestellt. Damals musste eine Titanplatte mit vier Schrauben eingesetzt werden. Dieses Mal hatte der Bayer-Schlussmann zunächst scheinbar weitaus weniger Probleme, konnte Anfang der vergangenen Woche wieder ins Training einsteigen, nachdem auch Nationalmannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sein Einverständnis gegeben hatte.

Am Dienstag hatte auch der Leverkusener Mittelfeldspieler Simon Rolfes Löw aus gesundheitlichen Gründen für Südafrika endgültig abgesagt. "Ich hoffe, dass der Bundestrainer von weiteren Hiobsbotschaften verschont bleibt. Im Moment habe ich noch keine Sorgen für die WM, aber es dürfen keine weiteren Leistungsträger mehr für die WM ausfallen", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger.

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