Aus der neugeschaffenen Sommerliga verabschiedeten sich die Essenerinnen mit einem 1:0-Erfolg gegen den Zweitligisten Bayer Leverkusen, für den nun die ehemaligen Schönebeckerinnen Isabelle Linden, Stephanie Mpalaskas und Francesca Weber aktiv sind. Für das „Final Four“-Turnier am Wochenende konnte sich die SGS aber nicht mehr qualifizieren. „Es war eine gute Gelegenheit alle Spielerinnen zu testen. Ich habe viel rumexperimentiert“, erklärt Agolli. Ungeachtet der zwei Niederlagen – 0:1 gegen Bad Neuenahr, 1:2 gegen 1. FC Köln – ist der Coach zufrieden: „Vor allem konditionell waren wir gegenüber den Zweitligisten in einer deutlich besseren Verfassung.“ Etwas Sorgen bereitet ihm allerdings die Chancenauswertung. „In der Bundesliga können wir es uns nicht erlauben, auf Hundertprozentige zu verzichten“, moniert der 48-Jährige.
„Das Pech an den Socken“ klebt derzeit noch Kyra Malinowski, die ihre gewohnte Treffsicherheit im Trikot ihres neuen Vereins noch nicht unter Beweis stellen konnte. Dennoch ist der Neuzugang von der SG Wattenscheid eine Kandidatin für die Stammelf. Mit der U17-Nationalmannschaft nimmt die 16-Jährige derzeit ebenso wie Teamkollegin Sofia Nati an der ersten Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft auf Island teil.
Fehlt der SGS: Marina Himmighofen (RS-Foto: mmb).
Positiv überrascht ist Agolli von Ina Mester, die sich nach ihrer Blinddarmoperation erst seit zwei Wochen wieder im Training befindet und schon einen guten Eindruck hinterließ, ebenso wie auch Vanessa Martini. Youngster Jessica Bade, die sich in der Partie gegen Leverkusen bei einem Sturz den Ellenbogen prellte, muss hingegen eine Woche aussetzen.
Kurz vor dem Meisterschaftsauftakt rechnet der SGS-Trainer allerdings mit einer schwierigen Saison. „Wir haben Spielerinnen aus unterklassigen Vereinen geholt. Daraus eine Mannschaft zu formen, die unter den Top fünf landet, ist nicht leicht“, mahnt Agolli, der insbesondere den Wechsel von Marina Himmighofen zum FCR 2001 Duisburg nach wie vor als großen Verlust ansieht. „Wenn wir es mal schaffen würden, das Team nach der Saison zusammenzuhalten und nicht immer acht Abgänge haben, dann könnten wir auch mal andere Ziele formulieren“, beklagt der Cheftrainer. So aber gilt es, möglichst schnell ein sicheres Punktepolster anzulegen. Agolli sieht bei den jungen Akteurinnen allerdings auch noch viel „Luft nach oben“.
Eine Entscheidung wurde derweil bereits getroffen. Melanie Hoffmann bleibt Kapitänin. Ausschlaggebend war ihr vorbildliches Verhalten auf und auch außerhalb des Platzes. Hinter der 34-Jährigen, die bereits in den vergangenen drei Jahren als Spielführerin im Amt war, fungieren Stefanie Weichelt und Inka Wesely als Stellvertreterinnen. Für kommenden Sonntag plant Agolli unterdessen als letzten Härtetest ein Spiel gegen einen holländischen Verein aus der Eredivisie.