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Bezirksliga Niederrhein
"Nord setzen wir einen Haufen vor die Tür"

SC 1920 Oberhausen: Möllmann bleibt sich treu
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Der SC 1920 Oberhausen hat im Aufstiegsrennen einen Rückschlag hinnehmen müssen. Für Thorsten Möllmann ist das aber freilich kein großes Problem.

Wie im Hinspiel reichte es für die Oberhausener gegen den Aufsteiger VfB Frohnhausen nur zu einem 1:1-Remis. Dabei stand der selbsternannte Aufsteiger dicht vor seiner ersten Saisonniederlage. Erst in der 92. Minute konnte Kapitän und Torjäger Ümit Ertural die frühe Führung durch Moussa Kabore (2.) ausgleichen. VfB-Coach Issam Said sprach von einem "intensiven Spiel", in dem seine Mannschaft verdientermaßen einen Punkt geholt habe. "Wir konnten SC 1920 über weite Strecken Paroli bieten. Wenn wir unsere Kontermöglichkeiten im zweiten Durchgang besser genutzt hätten, wäre auch ein Sieg möglich gewesen", meint Said, der sich während der Partie einige hitzige Wortgefechte mit Möllmann lieferte. "Wir haben uns gegenseitig teilweise auf übelste Art und Weise beleidigt. Ich bin nämlich jemand, der sich nicht alles gefallen lässt. Nach dem Spiel hat er mir aber die Hand gegeben und alles war wieder in Ordnung."

Während sein Gegenüber sich versöhnlich zeigte, holte Möllmann abermals zum Rundumschlag aus. Zunächst echauffierte sich der exzentrische Coach über die katastrophalen Platzverhältnisse an der heimischen Knappenstraße. "Das war ein reines Mienenfeld, schlimmer als jeder Bolzplatz", moniert Mölmann. "Ich habe mich schon bei der Stadt darüber beschwert. So können wir unser Spiel nicht aufziehen."


Genau wie nach dem Hinspiel beschwerte sich der "unnormal bekloppte" Trainer des SC 1920 über die Spielweise der Essener. Damals hatte er den VfB als "schlechteste Mannschaft der Liga" verunglimpft. Möllmann setzt nun sogar einen drauf. "Das war die schlechteste Mannschaft, die ich in meiner gesamten Fußball-Laufbahn gesehen habe. Wir haben schlecht agiert, aber der Gegner hat noch nicht einmal versucht, Fußball zu spielen. Die haben schon in der ersten Halbzeit an der Uhr gedreht. Wenn ich bedenke, dass wir gegen diesen Gegner wieder nur einen Punkt geholt haben, kommt mir die Kotze hoch."

Möllmanns Schiri-Schelte

Sein Zorn richtet sich darüber hinaus gegen den Schiedsrichter, der den Spielfluss im zweiten Durchgang mit ungewöhnlichen Maßnahmen unterbrochen habe. Vor jedem Wechsel kontrollierte der Unparteiische die Spielerpässe der betroffenen Akteure. Frohnhausens Coach Issam Said habe dies laut Möllmann dazu genutzt, um auf Zeit zu spielen. "Er hat das sehr clever gemacht. Vor jeder Auswechslung haben die Frohnhauser minutenlang die Spielerpässe gesucht. Das ist aber in erster Linie eine bodenlose Frechheit von Seiten des Schiedsrichters. Dieser Mann war eine einzige Katastrophe. Wenn das im Amateurfußball so bleibt, muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich den Trainerjob weitermachen soll. Auf diese Weise vergeht einem die Lust."

Auch wenn sein Team durch das dritte Unentschieden in der laufenden Rückrunde den Vorsprung auf die Konkurrenten TuS Essen-West 81 und Sterkrade-Nord eingebüßt hat, bleibt Möllmann seiner Linie treu. "Wir planen weiterhin die Aufstiegsfeier", versichert er selbstbewusst wie eh und je. Für seine beiden Hauptkonkurrenten hat er eine eindeutige Kampfansage parat. "Der Aufstieg wird in den direkten Duellen entschieden. Essen-West 81 hauen wir weg und Sterkrade-Nord setzen wir einen richtigen Haufen vor die Tür. Die sechs Punkte sind fest eingeplant."

Dass er sich im Falle eines Scheiterns mit diesen Aussagen zum Gespött der gesamten Liga machen könnte, stört Möllmann herzlich wenig. In einem Essener Internet-Forum wird bereits der Vorschlag diskutiert, der Anlage der Oberhausener einen Besuch abzustatten, falls es mit dem Aufstieg doch nichts werden sollte. Für Möllmann wäre das kein großes Problem. "Die könnten dann ruhig alle vorbei kommen. Ich würde den Vereinen sogar zwei Kästen Bier spendieren und beim Ausschank helfen. Das sehe ich absolut sportlich. Mir ist schließlich bewusst, was ich von mir gebe. Aber statt sich aufzuregen, sollten sich die Vereine lieber vor Augen führen, dass diese Bezirksliga-Gruppe dank eines Bekloppten wie mir in aller Munde ist."

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