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Essen: Fusionen
"Kleine Vereine haben keine Chance"

Essen: Überraschende Vereinsfusionen geplant

Im Essener Amateurfußball ist ein neuer Trend erkennbar. Benachbarte Vereine und selbst rivalisierende Klubs tendieren dazu, in Zukunft gemeinsame Sache zu machen.

In Frintrop spielen die Teams von Union und Adler Frintrop seit einigen Jahren gemeinsam auf der Sportanlage am Wasserturm. Von einer Fusion waren die beiden Dauerrivalen vor geraumer Zeit noch so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Vor fünf Jahren hatte es erste Gespräche gegeben, die jedoch schnell im Sande verlaufen sind. Inzwischen Hat sich Blatt überraschend gewendet. Union-Boss Günter Droll bestätigte auf Nachfrage von RS, dass es im Jahr 2014 tatsächlich zu einer Fusion am Wasserturm kommen soll.

„Wir sind uns einig. Die Fronten sind nicht mehr so verhärtet wie früher. Demnächst werden wir uns zusammensetzen, um dieses Projekt umzusetzen“, sagt Droll, der sich wichtige Ratschläge bei Markus Niemann, dem Vorsitzenden des neuen Fuisonsklubs Spielvereinigung Steele 03/09, eingeholt habe. „Steele ist ein echtes Musterbeispiel. Dort wurde nach der Vereinigung in kurzer Zeit sehr viel bewegt. Das wollen wir auch in Frintrop erreichen.“ Gleichzeitig wolle Droll mit der Fusion den Willen seines kürzlich verstorbenen Vorstandskollegen Klaus Zittlau fortführen. Dieser habe sich bis zu seinem Tod stets für eine Verschmelzung der Klubs eingesetzt. „Wir werden in seinem Sinne weiter daran arbeiten. Das sind wir ihm schuldig“, sagt Droll.

Als einzig bestehende Hürde sehen beide Vereine die Tatsache, dass Adler im Gegensatz zu Union mehrere Sportabteilungen besitzt. Ein juristisches Problem, das derzeit überprüft wird, wie der Vorsitzende der Adlerträger, Stefan Köther, versichert. „Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Dennoch sollte es zeitnah gelingen, eine passende Lösung zu finden“, meint Köther und hebt die möglichen Vorteile hervor. „Sowohl sportlich als auch organisatorisch und wirtschaftlich wäre eine Fusion sinnvoll. In unserem kleinen Stadtteil rennen zusammen mit dem SC Frintrop gleich drei Vereine immer zu denselben Geschäftsleuten. Das wäre bald nicht mehr notwendig.“

Neuer Großverein an der Raumerstraße?

Rund um die Raumerstraße in Essen-Frohnhausen machen sich die Verantwortlichen im Hintergrund gleicherweise Gedanken über eine Fusion. Die Bezirksligisten und Platznachbarn SC Phönix und der VfB Frohnhausen machten in den vergangenen Jahren in sportlicher Hinsicht positiv auf sich aufmerksam und gelten als hochambitionierte Vereine im Nord-West-Kreis. Was wäre also möglich, wenn beide Klubs ihr großes Potential zusammenlegen würden? Mit dieser Frage habe man sich in Frohnhausen bereits befasst. Das bezeugt VfB-Trainer Issam Said, der Phönix-Coach Arndt Krosch bestens aus gemeinsamen Zeiten bei der Tgd. Essen-West kennt. "Wir haben an der Raumerstraße eine überragende Sportanlage, die ohne Zweifel für einen Essener Großverein geeignet wäre. Durch einen Zusammenschluss mit dem SC Phönix wäre das zu realisieren", betont der Sport Duwe-Inhaber. Erste konkrete Gespräche zwischen den Ligakonkurrenten sollen "demnächst" geführt werden. "Intern haben wir das Thema schon angeschnitten. Ich bin mir sicher, dass wir uns mit Phönix irgendwann einigen können."

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