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RWE: Uhlig über kritische RWE-Fans und U23-Teams im deutschen Fußball

Marcus Uhlig richtet seinen Blick hoch: Der RWE-Vorstandschef will mit dem Klub unbedingt in die 3. Liga aufsteigen.
Marcus Uhlig richtet seinen Blick hoch: Der RWE-Vorstandschef will mit dem Klub unbedingt in die 3. Liga aufsteigen. Foto: Thorsten Tillmann
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Am Mittwochabend ist es so weit: Ab 19.30 Uhr (RevierSport-Liveticker) empfängt Rot-Weiss Essen Borussia Dortmund II. Zweiter gegen Erster - mehr Brisanz geht nicht. RS hat vor dem Spitzenspiel mit RWE-Vorstandschef Marcus Uhlig gesprochen.

Die Regionalliga-West-Fans und -Interessierten werden am Mittwochabend Richtung Essener Hafenstraße blicken. RWE empfängt die U23 des BVB zum Gipfeltreffen.

Die Ausgangslage ist klar: Dortmund liegt vor dem Aufeinandertreffen vier Zähler vor Essen - RWE hat jedoch noch ein Spiel gegenüber dem BVB in der Hinterhand. Die Rot-Weissen sollten eine Niederlage schleunigst vermeiden. Ansonsten könnte der Rückstand auf die Westfalen auf sieben Punkte anwachsen.

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Im RevierSport-Interview erklärt Essens Vorstandschef Marcus Uhlig (50), warum dieses Spiel am Mittwoch alles andere als vorentscheidend ist. Auch äußert sich Uhlig, der Mitglied einer DFB-Task-Force ([article=496815]"Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga"[/article], Anm. d. Red.) ist, zur schon oft geführten Diskussion über die U23-Mannschaften im deutschen Fußball.

Marcus Uhlig, was verspüren Sie vor dem Kracher am Mittwoch: eher Vorfreude oder doch Nervosität? Nein, ich bin überhaupt nicht nervös. Ich bin eher ein bisschen genervt darüber, dass gefühlt die ganze Welt das Spiel am Mittwoch als Showdown ansieht. Das sehen wir überhaupt nicht. Auch danach sind noch 14 Spiele für uns und 13 Partien für den BVB zu absolvieren. Wir freuen uns auf die Begegnung. Es ist ein tolles Regionalligaspiel, in dem beide Mannschaften gewinnen wollen, um weiter ihr Ziel Aufstieg fokussiert zu verfolgen. Das gilt sowohl für uns als auch für Dortmund. Es ist aber kein Endspiel oder dergleichen. Bei der aktuellen Berichterstattung habe ich aber schon manchmal das Gefühl, dass es das ultimative Finale ist.

RWE liegt vier Punkte hinter der U23 des BVB: Spüren Sie denn überhaupt gar keinen Druck? Den Druck haben wir doch die ganze Zeit. Im Fußball wird so viel über Druck gesprochen - schon zu viel. Wir haben vor der Saison unser Ziel, aufsteigen zu wollen, ganz klar und deutlich kommuniziert und uns damit einen gewissen Druck selbst auferlegt. Das haben wir auch ganz bewusst gemacht. An unserem großen Ziel hat sich nichts geändert. Wichtig ist für Mittwoch, dass unsere Mannschaft nicht mit Angst, sondern mit Freunde und Mut in das Spiel geht.

Also auch bei einer Niederlage wäre noch nichts verloren? An eine Niederlage denke ich vor einem Spiel überhaupt nicht. Fakt ist doch, dass auch nach Mittwoch noch 14 Spiele zu absolvieren sind. Meister wird nicht am Ende die Mannschaft, die das direkte Duell RWE gegen BVB II für sich entscheidet, sondern das Team, das am konstantesten über 40 lange Spieltage punktet.

Ein Teil der RWE-Fans scheint jedoch nervös zu werden. In den Sozialen Medien gab es viele negative Kommentare nach der jüngsten 0:1-Niederlage in Münster. Bekommen Sie die Stimmung auch mit und wie gehen Sie mit dieser um? [article=515856]Ich habe gelesen, was Simon Engelmann im RevierSport-Gespräch gesagt hat[/article] und da kann ich mich eigentlich nur anschließen. Wir wissen wie emotional und manchmal auch unruhig unser Umfeld ist. Wir tun gut daran, noch einmal alle daran zu erinnern, dass wir nur gemeinsam unser großes Ziel erreichen können. Ich betone es gerne immer wieder: Es geht nur zusammen und mit maximalem Vertrauen in unsere Mannschaft. Vertrauen, was sich unsere Jungs in den letzten Monaten selbst erarbeitet und mehr als verdient haben.

Was halten Sie sportlich von der Mannschaft des kommenden Gegners? Das habe ich auch schon öfter betont: Borussia Dortmunds U23 wurde vor der Saison mit den Verpflichtungen im Trainerteam und den neuen Spielern so zusammengestellt, damit am Ende Platz eins herausspringen soll. In der WAZ haben sich die Verantwortlichen des BVB ja jetzt auch deutlich geäußert und positioniert: es zählt der Aufstieg.

Sie Sind bekanntlich ein großer Fan der Traditionsklubs und auch Mitglied in einer DFB-Taskforce, die sich mit der Wirtschaftlichkeit in der 3. Liga beschäftigt. Wie sehr ärgert Sie eigentlich, dass ausgerechnet eine U23-Mannschaft das große Saisonziel von RWE gefährdet? (lacht) Letztendlich ist es egal, ob wir gegen eine U23-Mannschaft um Platz eins konkurrieren oder einen Traditionsklub. Am Ende des Tages geht es darum, Erster zu werden und aufzusteigen. Die Regeln sind so, wie sie sind und die U23 des BVB wäre zu einem Aufstieg auch berechtigt. Generell ist das Thema aber ein eigenes. In Zukunft müssen wir darüber reden, wie sich der Fußball in unserem Land perspektivisch aufstellen soll. Meiner Meinung nach haben wir in Deutschland einige Systemfehler, was zum Beispiel die Zusammenstellung und Strukturierung der Ligen betrifft. Wenn ich nach England blicke, dann gefällt mir dort einiges deutlich besser. Sie haben auf der Insel ein eigenes System für die U-Mannschaften entwickelt. Aber auch darüber hinaus, was Ligastärke, Playoffs, Boxing Day, Winterpause angehen, haben die Engländer einen anderen Ansatz, der sicherlich auch bei uns diskutiert werden sollte. Was wir in Deutschland auf jeden Fall tun müssen, ist alles auf den Prüfstein zu stellen, um die Schwächen im System zu beheben. Da versuche ich als Mitglied der DFB-Task-Force entsprechend mitzuwirken.

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