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Mögliche Löw-Nachfolger: Wer kann Bundestrainer - und wer will?

Noch-Bundestrainer Joachim Löw mit dem WM-Pokal in der Hand.
Noch-Bundestrainer Joachim Löw mit dem WM-Pokal in der Hand. Foto: dpa
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Bundestrainer Joachim Löw wird nach der Fußball-EM sein Amt niederlegen. Die Diskussionen über die Nachfolge des 61-Jährigen sind längst entbrannt. Eine Ad-hoc-Entscheidung soll es nicht geben. Ein Überblick über mögliche Kandidaten. 

Hansi Flick (56)

Nüchtern betrachtet der logische Nachfolger. Flick assistierte Löw beim WM-Triumph 2014, er kennt den DFB auch als früherer Sportdirektor in- und auswendig - und er hat als Cheftrainer beim FC Bayern enorm an Reputation gewonnen. Hinzu kommt: Zwischen ihm und Sportvorstand Hasan Salihamidzic soll es in Sachen Kaderplanung kriseln. Dem Vernehmen nach will Flick nach der Saison seine Situation im Klub (Vertrag bis 2023) neu bewerten. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte Flick bereits als vor Wochen als möglichen Löw-Nachfolger gehandelt („Ich wäre verrückt, wenn ich das ausschließen würde“). Doch Karl-Heinz Rummenigge kann das sich nicht vorstellen. „Wäre ich Trainer und sollte vom Arbeitgeber FC Bayern zum Arbeitgeber DFB wechseln, würde mir das lediglich ein Schmunzeln entlocken“, sagte Bayerns Vorstandsboss bei Sport1.

Ralf Rangnick (62)

Das Hindernis eines laufenden Vertrags gibt es bei Rangnick nicht. Der frühere Architekt des Erfolgsprojekts von RB Leipzig hat sich vom Red-Bull-Imperium gelöst und ist offen für neue Aufgaben. „Grundsätzlich ist das Amt des Bundestrainers für keinen deutschen Trainer ein Amt, das ihn nicht interessiert“, sagte er kürzlich. Fachlich ist Rangnick über jeden Zweifel erhaben, doch zwischen dem bekennenden Reformer und DFB-Direktor Oliver Bierhoff könnte es knirschen. Zudem könnte Rangnicks nicht selten pedantische Art und Detailversessenheit den Spielern aufstoßen.

Stefan Kuntz (58)

Die bequemste und günstigste Lösung - und wohl nur für einen gewissen Übergang. Der U21-Nationaltrainer genießt aufgrund seiner Erfolge und seines loyalen Auftretens hohes Ansehen im DFB. Löw selbst hatte den früheren Nationalspieler vor einem Jahr als einen möglichen Nachfolger ins Gespräch gebracht: Kuntz leiste „hervorragende Arbeit“ und habe „eine sehr gute Ansprache an die Mannschaft“ mit sehr viel Empathie. Die kumpelhafte Art könnte sich bei den Stars jedoch schnell abnutzen, auf ein neues taktisches Niveau dürfte Kuntz das DFB-Team auch nicht heben.

Jürgen Klopp (53)

Das „No“ am Dienstag war klar, am Mittwoch wurde der Teammanager des FC Liverpool noch deutlicher. „Selbst wenn Liverpool mich jetzt rausschmeißen würde, dann werde ich ganz sicher ein Jahr Pause machen“, sagte Klopp im Sky-Interview: „Also funktioniert es einfach nicht.“ Eine Hintertür aber bleibt offen: Sollten sich die Wege von Klopp (Vertrag bis 2024) und Liverpool nach dieser Saison trennen, könnte der DFB eine Interimslösung installieren und seinem Wunschtrainer somit das Sabbatical ermöglichen. Für diese Theorie spricht, dass die WM 2022 erst im Winter ausgetragen wird.

Lothar Matthäus (59)

Erst am Wochenende brachte Mehmet Scholl seinen früheren Mitspieler als Bundestrainer ins Gespräch, die Bild-Zeitung unterstützte diesen Vorstoß. Doch der Rekordnationalspieler, der bereits als Nationaltrainer in Ungarn arbeitete, hat offensichtlich andere Pläne. „Natürlich interessiere ich mich für den Fußball und die Nationalmannschaft, aber ich bin mit meinem Leben zufrieden. Das schließe ich aus“, sagte Matthäus bei Sky, „damit beschäftige ich mich gar nicht.“

Marcus Sorg (55)

Er wäre die überraschende Lösung. Zwar ist Sorg seit März 2016 bei der Nationalmannschaft Assistenztrainer, doch groß in Erscheinung trat er nicht. Dass er den nach einem Sportunfall verletzten Löw im Juni 2019 für zwei EM-Qualifikationsspiele vertrat und zwei Siege ohne Gegentor feierte, ist auch fast schon wieder vergessen. Trotzdem brachte ihn Per Mertesacker nun ins Gespräch. „Das letzte Mal wurde der Co-Trainer zum Bundestrainer ernannt, das wäre in dem Fall der Herr Sorg. Das ist sicherlich eine Alternative“, sagte Mertesacker im ZDF. sid

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