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Kieler Helden feiern im Bus - Essens Wut: „Behandelt wie Schuljunge“

Foto: Thorsten Tillmann
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Bayern-Schreck Holstein Kiel steht erstmals in der Vereinsgeschichte im Halbfinale des DFB-Pokals. Der Sieg bei Viertligist Rot-Weiss Essen wurde aber begünstigt von einer klaren Fehlentscheidung. Was beim Außenseiter für großen Unmut sorgte.

Das trübe Wetter über der Heimat hat den Pokal-Helden von Holstein Kiel zumindest eine kleine Spontan-Feier beschert. „Wir wollten eigentlich nach Hause fliegen“, sagte Trainer Ole Werner nach dem 3:0 (2:0) bei Viertligist Rot-Weiss Essen und dem erstmaligen Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals: „Aber über Kiel ist wieder Nebel. Also können wir nicht landen. Nun haben wir eine relativ lange Busfahrt vor uns. Und das gibt uns Gelegenheit, das eine oder andere Bier zu trinken.“

Schon nach der Ankunft sollte die Konzentration nach Forderung des erst 32 Jahre alten Erfolgstrainers dem nächsten Zweitliga-Spitzenspiel am Montagabend beim Hamburger SV gelten. Schließlich ist auch der erstmalige Bundesliga-Aufstieg greifbar. „Wir haben ja zwei Träume, die wir aktuell leben“, sagte Routinier Fin Bartels (34), dessen Rückkehr in die Heimatstadt im vergangenen Sommer zu einer besonderen Erfolgsgeschichte wurde: „Aber da stehen noch einige dicken Brocken dazwischen.“

Im Pokal wird der letzte Brocken auf dem Weg ins Finale nach Berlin Borussia Dortmund, RB Leipzig sein oder der Sieger des Nachholspiels zwischen Jahn Regensburg und Werder Bremen. „Wir fürchten uns vor niemandem“, stellte Werner klar: „Für uns wird jedes Los ein gutes sein. Es sind noch vier Kugeln in der Trommel, und wir sind noch dabei. Das hätten wir vor der Saison nicht erwartet.“

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Dagegen herrschten bei den Essenern Wut und Frust über den unberechtigten Elfmeter zum 0:1, der das Ende ihres Pokal-Märchens einleitete. „Das ist der klarste Nicht-Elfmeter aller Zeiten“, schimpfte Vorstandschef Marcus Uhlig über die Szene in der 26. Minute, in der Kiels Finn Porath schon fast auf dem Boden lag, als Dennis Grote ihn berührte.

„Wir kriegen hier wochenlang Belehrungen vom DFB“, sagte Uhlig: „Es kostet 20 000 Euro und mehr, die Technik nur für dieses Spiel aufzubauen. Und wofür? Dafür, dass die da schlafen in der Kabine?“ Als er zur Pause das Gespräch mit dem Vierten Offiziellen suchte, sei er „von oben herab arrogant abgekanzelt werden“, sagte Uhlig: „Sie behandeln dich wie einen Schuljungen. Du denkst, du bist der kleine Junge aus der vierten Liga.“

Eine mögliche Strafe für seine Aussagen - schon zur Pause hatte er von einem „Riesen-Skandal“ gesprochen - fürchtet der 50-Jährige nicht. „Ich habe niemanden beleidigt“, sagte er: „Und selbst wenn, ist es mir egal. Denn das ist einfach schlecht vom DFB. Und darüber muss man mal sprechen.“ dpa

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