Nach dpa-Informationen laufen im Aufsichtsrat des Revierclubs bereits Gespräche über eine Ablösung und eine Nachfolgeregelung. Dass Schneider noch bis zum Saisonende auf dem Posten bleibt, gilt als unwahrscheinlich. Das berichten auch „Bild“, „Ruhr Nachrichten“ und „Sport1“ vor dem Schalker Spiel am Samstagabend beim 1. FC Union Berlin.
Vom Verein gab es am Samstagvormittag dazu zunächst keine Stellungnahme. Am Freitagabend waren rund 500 Schalker Fans, darunter viele Ultras, an der Geschäftsstelle aufgelaufen und hatten noch einmal gegen Schneider Stimmung gemacht. Auf einem Plakat stand: „Egal ob Liga eins oder zwei, Jochen, Du bist nicht dabei!“ Zudem riefen die Fans mehrfach „Schneider raus!“.
Schneider steht seit Monaten angesichts der beispiellosen Talfahrt des Traditionsclubs in der Kritik. Dem Sportchef werden etliche falsche Entscheidungen angelastet. Schneider selbst hatte bereits klargestellt, dass es für ihn auf Schalke nicht weiterginge, sollte auch der von ihm verpflichtete vierte Coach in dieser Saison, Christian Gross, keinen Erfolg haben. Zuvor waren in dieser Spielzeit David Wagner, Manuel Baum und übergangsweise Huub Stevens im Amt. Im Sommer droht dem Vizemeister von 2018 der vierte Bundesliga-Abstieg.
Schneider war im März 2019 als Sportvorstand nach Schalke gekommen. Nach einer guten Hinrunde 2019/2020 ging es seit Januar 2020 sportlich rapide bergab. Im gesamten Kalenderjahr 2020 hatten die Königsblauen nur ein einziges Bundesligaspiel gewonnen. Auch in dieser Saison gelang gerade ein Punkte-Dreier. Der 50 Jahre alte Schneider hat noch einen Vertrag bis zum Sommer 2022. dpa