In der 3. Liga gab es schon schönere Zeiten für den KFC Uerdingen. In den letzten Wochen und Monaten gab es eine negative Nachricht nach der anderen. Sportlich lief es eigentlich, [article=510325]doch dann erklärte der Boss seinen Rücktritt[/article]. Mikhail Ponomarev und der zweite Vorsitzende Nikolas Weinhart gaben ihren Rücktritt zusammen bekannt.
Wenig später wurden die ersten Verträge aufgelöst und ein [article=510914]Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt[/article]. Durch mehrere Coronafälle wurden zudem zwei Spiele abgesagt, wobei das erste gegen den FC Ingolstadt vermutlich eh nicht hätte stattfinden können, weil es das nächste Problem gab. [article=511050]Denn aktuell streitet sich der Klub mit D. Live, Betreiber der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf[/article]. Die Krefelder sind bei der Zahlung der Stadionmiete offenbar erneut in Verzug geraten. Daher wurden sie ausgesperrt. Da die Grotenburg, die eigentliche Heimstätte des KFC weiter nicht zu nutzen ist, steht auch nicht fest, wo Uerdingen seine letzten Heimspiele austragen könnte.
Erste Fans des KFC Uerdingen gehen auf die Barrikaden
Und die Fans der Krefelder? Die scheinen auch nicht begeistert von der Entwicklung, die Uerdingen in die Regionalliga führen könnte. Sportlich, weil durch das beantragte Insolvenzverfahren drei Punkte abgezogen werden. Oder strukturell, weil kein Nachfolger für Ponomarev gefunden wird, somit kein Geld für die 3. Liga vorhanden wäre.
Daher gab es erste Anhänger, die ihrem Unmut an der Grotenburg Luft machten. Durch mehrere Plakate, die gegen die Verantwortlichen gerichtet waren. Daher hat sich nun der Verwaltungsrat des Vereins mit einem offenen Brief gemeldet. Darin geht er auf alle Punkte ein, er verspricht nichts, aber er versucht die Wogen zu glätten. Tenor des Verwaltungsrates: "Es ist unbestreitbar, dass unser Verein sich in unruhigem Fahrwasser befindet. (Auch) wir können im Moment noch nicht sagen, wie diese Zukunft aussehen wird. Wir beschäftigen uns aber auch mit dem Plan B. Gleichzeitig rufen wir alle Mitglieder und Fans des KFC Uerdingen auf, Ruhe zu bewahren und Besonnenheit walten zu lassen. Sicherlich ist die Fülle an Nachrichten, welche der KFC im Moment auslöst, schwer zu ertragen. Wobei man sich einen kritischen Blick bewahren sollte."
In Uerdingen wird an einer Lösung gearbeitet, wie die aussieht, das weiß niemand. Es wird betont, dass nicht alles schlecht war in der Ära Ponomarev. Selbst ein Abstieg in die Regionalliga würde bedeuten, dass man weiter ist als zum Antritt des russischen Präsidenten.
Daher betont der Verwaltungsrat: "Jetzt ist nicht die Zeit für ein Resümee oder gar eine „Abrechnung“, denn noch steht überhaupt nicht fest, wie das Endergebnis der „Ära Ponomarev“ beim KFC aussieht. Wie dargestellt unternehmen der scheidende Gesellschafter und die Geschäftsführung der GmbH derzeit alles, damit der KFC Uerdingen am Ende des Engagements (weiterhin) der Dritten Liga angehört. Wir bitten Euch daher, Eurem Club auch in dieser schwierigen Zeit die Treue zu halten und uns bei der Suche nach dem richtigen Weg für die Zukunft zu unterstützen. "
Der Brief im Wortlaut
Liebe Mitglieder und Fans des KFC Uerdingen!
Es ist unbestreitbar, dass unser Verein sich in unruhigem Fahrwasser befindet. Als von den Mitgliedern gewählter Verwaltungsrat des Vereins unternehmen wir in dieser Situation alles, um den Club in einen sicheren Hafen zurück zu geleiten. Parallel zu Abstimmungen mit dem scheidenden Vorstand sowie mit der Jugendleitung haben wir in der Zeit seit Erhalt der Rücktrittserklärungen Kontakt mit Personen aufgenommen, welche die Zukunft des KFC Uerdingen (mit-) gestalten wollen. In diese Gespräche sind renommierte Personen aus Stadt und Region, welche den Verein zu unterstützen beabsichtigen, einbezogen.
(Auch) wir können im Moment noch nicht sagen, wie diese Zukunft aussehen wird. Das von der KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH beantragte „Eigenverwaltungsverfahren“ bietet eine Chance, Fußball in der Dritten Liga zu erhalten. Die Mitglieder des Vereins haben durch ihre überwältigende Zustimmung zum Mitgliederentscheid die satzungsgemäßen Voraussetzungen für eine Übertragung der Gesellschaftsanteile geschaffen. Der Grat ist aber schmal. Es bedarf der Verständigung mit einem neuen Investor und der sportlichen Qualifikation. Daneben muss die Frage der Ersatz-Heimspielstätte (zunächst) für den Rest der laufenden Saison gelöst werden. Wir respektieren die erheblichen Anstrengungen, welche von der Geschäftsführung und vom privaten Gesellschafter der GmbH zum Erhalt dieser Perspektive unternommen wurden und laufend werden.
Wir beschäftigen uns aber auch mit dem „Plan B“. Dabei ist wichtig, dass der für die Fußball GmbH gestellte Antrag auf Durchführung eines Eigenverwaltungsverfahrens keine direkten Auswirkungen auf den Stammverein hat. Dieser bliebe daher als Rechtsperson selbst dann bestehen, wenn die Sanierung der GmbH im Eigenverwaltungsverfahren nicht gelingen sollte. Für diesen Fall ist es unser Ziel, den Verein mit den Jugendmannschaften zu erhalten und neu aufzustellen. Daneben ist in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu prüfen, ob der eingetragene Verein in der Saison 2021/2022 am Spielbetrieb der Regionalliga West des Westdeutschen Fußballverbands teilnehmen kann.
Für beide Wege müssen der scheidende Vorstand und der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen 05 e.V. eng zusammenarbeiten. Wir begrüßen daher die wiederholt erklärte Bereitschaft von Mikhail Ponomarev und der Geschäftsführung der GmbH, den Verein über den Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Rücktritte von den Vorstandsämtern hinaus zu unterstützen. Wir nehmen diese Unterstützung an und bedanken uns ausdrücklich dafür!
Gleichzeitig rufen wir alle Mitglieder und Fans des KFC Uerdingen auf, Ruhe zu bewahren und Besonnenheit walten zu lassen. Sicherlich ist die Fülle an Nachrichten, welche der KFC im Moment auslöst, schwer zu ertragen. Wobei man sich einen kritischen Blick bewahren sollte. Nicht immer ist die Führung des KFC für die schlechten Nachrichten die Ursache, gelegentlich nutzen Dritte die Bereitschaft der Medien, die Geschichte vom „Chaosclub“ weiter zu schreiben, für eigene Zwecke aus. Und es gibt keinerlei Grund für die Annahme, dass bei divergierenden Äußerungen über einen Sachverhalt stets die andere Seite im Recht ist!
Ja, es ist es hart, die Entscheidung des scheidenden Präsidenten und Investors zur Beendigung seines Engagements in unserem Club zu akzeptieren und sich (erneut!) der Frage zu stellen, wie es mit unserem Club jetzt weitergehen kann. Das geht uns auch so!
Und selbstverständlich habt Ihr das Recht, Eure Kritik an dieser Entwicklung zum Ausdruck zu bringen. Das gilt für Beiträge in den sozialen Medien ebenso wie für Banner und Plakate an der Grotenburg. Verbalinjurien und ehrverletzende Karikaturen der handelnden Personen bringen jedoch niemand etwas und sind als Schmähkritik auch nicht von der grundgesetzlich geschützten Meinungsfreiheit gedeckt. Wir bitten unsere Mitglieder und Fans, sich von derartigen Überschreitungen des rechtlich und gesellschaftlich Akzeptierten zu distanzieren.
Nochmals:
Jetzt ist nicht die Zeit für ein Resümee oder gar eine „Abrechnung“, denn noch steht überhaupt nicht fest, wie das Endergebnis der „Ära Ponomarev“ beim KFC aussieht. Wie dargestellt unternehmen der scheidende Gesellschafter und die Geschäftsführung der GmbH derzeit alles, damit der KFC Uerdingen am Ende des Engagements (weiterhin) der Dritten Liga angehört. Und selbst dann, wenn der KFC sich im nächsten Jahr in der Regionalliga wiederfinden sollte, wäre das sportlich ein Fortschritt gegenüber der Situation bei Amtsantritt des scheidenden Präsidenten im Jahr 2016. Seinerzeit spielte der KFC in der Oberliga Niederrhein.
Wir bitten Euch daher, Eurem Club auch in dieser schwierigen Zeit die Treue zu halten und uns bei der Suche nach dem richtigen Weg für die Zukunft zu unterstützen. Da wir uns aufgrund der Pandemie und der zur Bekämpfung derselben geltenden Kontaktbeschränkungen nicht persönlich sehen können, freuen wir uns über Eure Kontaktaufnahme per Mail oder „social media“. Man kennt sich ja“!
Der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen 05 e.V.
Andreas Galland Mustafa Ertürk Harald Grassen