Noch ist nicht klar, wie lange Vincent Vermeij dem MSV Duisburg im Abstiegskampf der 3. Liga fehlen wird. Die Diagnose (Innenbandruptur im rechten Knie) lässt jedoch nichts Gutes erahnen. Gino Lettieri muss wohl mehrere Wochen ohne seinen Topscorer auskommen. Ausgerechnet in den Spielen, in denen es für die Zebras fast schon um alles geht. Im ersten Abstiegskrimi gab es für die Zebras keine Punkte. Gegen Magdeburg bildete Moritz Stoppelkamp die einzige Spitze. Nach seiner langwierigen Epstein-Barr-Virus-Erkrankung läuft der Kapitän seiner Topform weiter hinterher.
Auch am Mittwoch war zu spüren: Von den 100 Prozent ist der 34-Jährige weit entfernt. Gleiches gilt für Leroy-Jacques Mickels. Der offensive Außenspieler war der Shootingstar der vergangenen Saison. In der laufenden Serie erzielte der 25-Jährige erst einen Treffer, verpasste jedoch auch 13 von 19 Spielen verletzungsbedingt. Orhan Ademi, David Tomic und Sinan Karweina kamen bis auf wenige Ausnahmen noch nicht über den Status des Jokers hinaus.
Dem MSV Duisburg fehlt ein zweiter wuchtiger Stürmer
Größere Hoffnungen ruhen neben den bisher positiven und unbekümmerten Auftritten des 17-jährigen Eigengewächses Julian Hettwer auf dem bisher einzigen Winterneuzugang. Federico Palacios spielte einst für den 1. FC Nürnberg und RB Leipzig in der Bundesliga. Das Problem: Auch Palacios verkörpert nicht den Spielertypen eines Vermeij. Bei seinem 30-minütigen Debüt gegen Magdeburg lief der 25-Jährige nicht im Sturmzentrum, sondern auf der Außenbahn auf. Seine Leistung nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe des Transfers zu beurteilen, wäre vermessen.
Sollten die Zebras auch in den kommenden Spielen vor dem gegnerischen Kasten weiterhin zu wenig Torgefahr ausstrahlen, dürfte Ivo Grlic vorne noch einmal zum Handeln gezwungen sein. Ausschau nach einem Sturm-Schnäppchen, dass die nötige Körperlichkeit im Strafraum mitbringt, wird der Sportdirektor bis Ende Januar mit Sicherheit noch halten.
Auf die Frage, was passieren müsse, damit der MSV die schnelle Wende schaffen kann, hatte Lettieri nach dem Magdeburg-Spiel nur eine schnelle Antwort parat: „Tore schießen.“ Das ist für den MSV bei der aktuellen Situation im Sturmzentrum derzeit leichter gesagt als getan.