Als Sportdirektor des überraschenden Tabellenfünften Union Berlin ist Oliver Ruhnert derzeit in aller Munde. Seitdem der Iserlohner bei den „Eisernen“ ist, geht es für die Köpenicker steil bergauf. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga gelang im vergangenen Jahr überzeugend der Klassenerhalt. In dieser Saison spielt das unter anderem mit dem Ex-Bremer Max Kruse verstärkte Team bislang sehr konstant und steht aktuell zu Recht auf einem Europa-League-Platz. Kein Wunder, dass die Berliner den Vertrag des Erfolgsmanagers vor kurzem verlängert haben. Wie lange, wollte Ruhnert am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ nicht verraten.
Dennoch hat Ruhnert dort eine Rückkehr zum FC Schalke 04, bei dem er zuvor ebenso erfolgreich als Leiter der Knappenschmiede gearbeitet hat, nicht ausschließen wollen. „Also man schließt ja nie etwas aus im Fußball“, sagte Ruhnert . „Trotzdem ist es gut, dass man das, was man momentan tut, aus voller Überzeugung tut. Und das tue ich. Und die Verantwortlichen auf Schalke, glaube ich, haben im Moment genug andere Probleme, als dass man da irgendwelche Dinge reindichten müsste.“
Damit hat Ruhnert, der die Königsblauen im Sommer 2017 nach sechs Jahren auch wegen unterschiedlicher Ansichten mit dem damaligen Manager Christian Heidel über die künftige Ausrichtung der Knappenschmiede verlassen hatte, aber auch klar gemacht, dass es eine schnelle Rückkehr nicht geben wird. Im „ZDF“ erklärte er die Frage, warum er denn nicht auf Schalke arbeite, obwohl er dem Verein so nahe stehe, so: „Das ist ja im Fußball immer eine Frage, die stellt sich bei Spielern, die stellt sich bei Verantwortlichen. Ich glaube, da muss man immer so viele Dinge vom Grundsatz her berücksichtigen. Am Ende ist das ein Weg, den man gegangen ist und der dann auch erfolgreich aufgegangen ist. Aber das weiß man manchmal nicht.“
Oliver Ruhnert hat weiterhin einen engen Draht zum FC Schalke 04
Dennoch machte er im Gespräch mit Katrin Müller-Hohenstein nochmal deutlich, warum sein Herz den Königsblauen gehört und er bereits als Kind S04-Fan geworden ist. „Im Sauerland gab es immer nur die zwei Möglichkeiten: Schwarz-Gelb oder Blau-Weiß. Und ich habe mich dann für Blau-Weiß entschieden und deshalb ist es auch so“ erklärte Ruhnert, der zunächst Sportlicher Leiter der Knappenschmiede war und nach dem Ausscheiden von Bodo Menze die Führungsverantwortung für den gesamten Nachwuchsbereich inne hatte.
Ruhnert hat nach wie vor einen engen Draht nach Gelsenkirchen und zu vielen Menschen, die in dem Verein arbeiten. Unter anderem auch zum U19-Erfolgstrainer Norbert Elgert, mit dem er zusammen Spieler wie Weston McKennie oder Thilo Kehrer zum S04 gelotst hat. Deswegen hat er den Sieg der Knappen gegen die TSG Hoffenheim, der ein wichtiger Anfang gewesen sei, so bewertet. “Es freut mich auch für die ganzen Fans. Denn ich glaube, das muss man immer wieder betonen: Wenn man die Menschen kennt, die hinter diesem Klub stehen, dann leiden die eben auch.“ Er selbst habe auch unter der Negativserie als Fan zu knacken gehabt: „Und das geht mir als Mitglied dann auch so, weil du natürlich eben auch in einer gewissen Weise diesen Verein lebst. Und deswegen freue ich mich vor allem für die Leute, die dahinterstehen. Und das müssen vor allem die Verantwortlichen, die Spieler vor allem auch begreifen, dass es einfach ein ganz großer Klub ist, mit ganz, ganz vielen Menschen, die dahinter stehen. So nehme ich es wahr.“