Beim Blick auf den offiziellen Schalke-Wandkalender des Jahres 2020 dürfte vielen S04-Fans wehmütig ums Herz werden. Auf dem Dezember-Kalenderblatt ist jemand abgebildet, der den Königsblauen gut zu Gesicht stehen würde. Ausgerechnet Daniel Caligiuri steht dort bei einem Heimspiel des FC Schalke 04 in der Arena gegen den 1. FC Mainz 05 an der Eckfahne bereit zum Eckstoß. In der kommenden Woche beim Auswärtsspiel der Knappen beim FC Augsburg wird Caligiuri für den FCA die Standards ausführen. Dabei hätte die Schalker den erfahrenen Kämpfer als Führungsfigur derzeit so gut gebrauchen können.
In einem Interview mit „Spox“ hat der ehemalige Schalker noch einmal erklärt, dass er kein Angebot der Königsblauen zur Vertragsverlängerung abgelehnt hat. Eher war es so, dass die Schalker Verantwortlichen den Vertrag haben auslaufen lassen. Außerdem hat der Derbyheld vom 4:4 und 4:2 in Dortmund nochmal auf die Misserfolgsserie gesprochen, die bis heute andauert.
„Die letzte Saison dort war schon nicht ohne. Irgendwie kamen alle nicht so richtig in Schwung und die Negativserie steckte in den Köpfen drin. Druck erzeugt Stress und so sind die Köpfe nicht frei. Ich denke, das ist jetzt immer noch so dort“, sagte Caligiuri. „Im Training und vor den Spielen waren alle hochmotiviert, aber auf dem Platz hatten wir dann Angst, Fehler zu machen. Wenn du diese Angst hast und beispielsweise ein Gegentor kassierst, dann denkst du 'Oh nee, nicht schon wieder eine Niederlage' und dann kommt es erst recht so.“
Caligiuri: Geht nicht nur mit jungen Spielern
Auch die vielen Verletzten hätten eine Rolle gespielt. „Durch die vielen Verletzungen hatten wir häufig sehr viele junge Spieler auf dem Platz und nur mit jungen Spielern geht es heute nicht mehr“ meinte der 32-Jährige. „Da braucht es eine gewisse Achse aus erfahrenen Spielern, die vorangehen. Das hat leider häufig gefehlt.“
Die Erfahrung von Caligiuri hätten die Schalker in der jetzigen Situation auch gut gebrauchen können. Einen Dreijahresvertrag wie der FC Augsburg konnte oder wollte S04 Caligiuri aber bei der derzeitigen Finanzsituation nicht mehr anbieten. „Das war kompliziert, abgelehnt habe ich aber nichts. Ich hatte ein Vertragsangebot von Schalke vorliegen, die Gespräche wurden aber wegen Corona abgebrochen und auf Eis gelegt. Anschließend kam nichts mehr zu Stande“ bestätigte er.
Caligiuri fährt fort: „Ich hatte eine super Zeit auf Schalke und habe mich dort immer sehr wohlgefühlt, bin aber auch kein Typ, der sich vor Veränderungen scheut. Als dann einige spannende Optionen aufkamen und sich die Gespräche mit den FCA-Verantwortlichen um Stefan Reuter, Michael Ströll und Heiko Herrlich extrem positiv intensivierten, habe ich das aus voller Überzeugung gemacht.“
Beim FC Augsburg schlug Caligiuri direkt ein. In den ersten neun Spielen erzielte er bereits drei Tore und legte eins auf.