Schon bei der Ankunft vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden (0:3) richteten einige MSV-Fans eine deutliche Ansage in Richtung der Mannschaft. „Sie haben uns aufgefordert zu kämpfen und alles zu geben. Das haben wir versucht“, sagte Duisburgs Trainer Gino Lettieri auf RS-Nachfrage. Während der 53-Jährige versuchte auf der Pressekonferenz die nächste Heimpleite zu analysieren, fuhren immer mehr Autos auf den Parkplatz vor dem Stadion.
Gut 50 Anhänger machten sich auf den Weg, ihre Laune war längst im Keller. Polizei und Ordnungsdienst sicherten die Eingänge ab. Doch weder Trainer Lettieri noch Kapitän Moritz Stoppelkamp oder sonstige MSV-Akteure ließen sich bis gut eineinhalb Stunden nach dem Abpfiff blicken. Das Warten der Fans in der Kälte war allerdings nicht ganz umsonst. MSV-Präsident Ingo Wald stellte sich einigen redebedürftigen Zebra-Fans. Der 62-Jährige konnte ihren Frust durchaus nachvollziehen und bezog Stellung zu den Vorwürfen.
MSV-Präsident Wald: „Bitte bleibt fair!“
Sportdirektor Ivo Grlic bleibt mit Blick auf seine personellen Entscheidungen für viele der Sündenbock, die zweite Amtszeit von Gino Lettieri brachte bisher enorm viel Kritik mit sich. „Wir werden alles dafür tun, um aus dieser Situation herauszukommen. Aber bitte bleibt fair“, appellierte Wald. Außergewöhnlich sind derartige Fanansammlungen bei kriselnden Klubs heutzutage nicht mehr. Beim MSV kam es nun zwei Mal in kurzer Zeit dazu. Das zeigt, wie groß die Sorge der Anhänger um den Klub ist.
Denn: Die finanzielle Lage ist prekär. Und sportlich taumelt der MSV aktuell durch die 3. Liga - nach diesem Spieltag sind die Meidericher Vorletzter. Sollte der MSV Duisburg tatsächlich absteigen, befürchten die Fans, dass ihr Verein komplett den Bach heruntergeht.
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