Nach neun Partien ohne Startelfeinsatz, vier davon fehlte er verletzungsbedingt, rückte der Ex-Wattenscheider Jules Schwadorf erstmals wieder in das Anfangsaufgebot von SCP-Trainer Sascha Hildmann. Nach der 0:2-Pleite bei Fortuna Köln rotierte Hildmann auf zwei Positionen, brachte Gianluca Przondziono und eben jenen Jules Schwadorf für Naod Mekonnen und Osman Atilgan von Beginn an.
Bei seiner Startelf-Rückkehr war der 28-jährige Schwadorf gleich ein Aktivposten im Spiel der Adlerträger, die sich trotz einer starken Leistung des Linksaußen mit einem torlosen Remis begnügen mussten. „Es war auffällig, dass viel über mich lief. Ich habe das Zeug dazu“, konstatierte Schwadorf nach Spielschluss durchaus selbstbewusst.
Dass er in der 42. Spielminute die Riesenchance zum 1:0 auf dem Fuß hatte, als Gästetorhüter Eric Wille den Ball bei einem Klärungsversuch nicht richtig getroffen hatte und Schwadorf aus gut elf Metern die Nerven versagten, trübte das Comeback-Fazit des Linksaußen. „Ich muss mich selbst in die Pflicht nehmen. Ich habe zwei Punkte verloren“, verwies Schwadorf auf jene Szene kurz vor der Pause sowie weitere Hochkaräter, die er im 90-minütigen Spielverlauf nicht nutzen konnte.
SCP-Trainer Sascha Hildmann mit Schwadorf-Kritik
Auch deshalb stellte Hildmann seinem Schützling lediglich ein unterdurchschnittliches Arbeitszeugnis aus. „Er hat noch viel Schatten“, ging der Übungsleiter der Preußen mit Schwadorf hart ins Gericht. Zur viel zitierten Chance kurz vor dem Seitenwechsel hatte Hildmann eine ebenso klare Meinung: „Das Geschenk muss er machen.“
In einem Spiel, in dem der SC Preußen Münster aufgrund eines frühen Platzverweises 60 Minuten in Überzahl agieren konnte, bemängelte Schwadorf aber nicht nur die eigene Chancenverwertung, sondern die der ganzen Mannschaft. „Wir müssen die Bälle einfach reinschießen. Dann geht’s 3:0 oder 4:0 aus“, betonte der 28-Jährige. Schwadorf weiter: „Sechs, sieben Torchancen sollten ausreichen, um ein Tor zu schießen. Dann feiern die (Wegberg-Beeck, Anm. d. Red.) hier nicht.“
Weil Schwadorf und Preußen vor dem Wegberg-Tor aber gleich mehrmals die Nerven versagten, blieb es beim 0:0 – weshalb der Aufsteiger letzten Endes doch allen Grund zum Jubeln hatte. Schwadorf, Aktivposten im Spiel insgesamt blasser Preußen, blies nach dem Spiel aber schon wieder zum Gegenangriff. „Wir wollen gegen Gladbach drei Punkte holen“, betonte er vor dem kommenden Heimspiel gegen die Zweitvertretung der Borussia, die nächsten Samstag ab 14 Uhr im Preußenstadion gastiert.