Am Abend kam die Bestätigung: Die Bundesliga-Profis des FC Schalke 04 trainieren ab sofort ohne ein Trio weiter: Nabil Bentaleb und Amine Harit werden bis auf Weiteres individuell trainieren. Der Vertrag mit Stürmer Vedad Ibisevic wird zum 31. Dezember 2020 aufgelöst.
„Wir müssen die Fälle einzeln betrachten“, wird Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider in der Pressemitteilung vom Dienstagabend zitiert. „Sowohl Vedad als auch wir hatten andere Erwartungen an sein Engagement bei Schalke 04. Aus unserer Sicht ist es nunmehr besser, die Zusammenarbeit zu beenden und im Guten auseinander zu gehen. Ich kenne und schätze Vedad seit vielen Jahren – als Spieler wie als Mensch. Leider hat es hier auf Schalke nicht so gepasst, wie wir uns das gemeinsam versprochen haben.“
Dabei wollte Schneider ausdrücklich betonen, dass der „emotionale Ausbruch“ des Stürmers nichts mit der Entscheidung zu tun gehabt haben soll. Zur Erinnerung: Am vergangenen Sonntag hatte ein Zoff zwischen dem langjährigen Berliner und Co-Trainer Naldo zu einem Abbruch der Trainingseinheit geführt.
Auch Bentaleb wird Schalke verlassen
Bei Harit sei die Sachlage jedoch anders, wie Schneider erklärt: „Am vergangenen Wochenende sind ein paar Dinge vorgefallen, die uns nicht gefallen haben. Deshalb erhält Amine eine Denkpause.“
Er habe großes, sportliches Potenzial, habe dieses in den letzten Monaten aber nicht im Sinne der Mannschaft abrufen können. „Wir werden Amine nicht fallen lassen, sondern gemeinsam alles daran setzen, ihn wieder dahin zu bringen, dass er seine Qualitäten für unseren Verein einbringen kann. Es liegt an Amine, dass er zügig den Weg zurück in den Kreis der Mannschaft findet.“
Zudem gaben die Königsblauen bekannt, dass sich die Wege von Bentaleb und dem FC Schalke 04 spätestens im Sommer trennen werden. Schneider: „Er ist unbestritten ein hervorragender Fußballer, da gibt es keine zwei Meinungen. Allerdings müssen wir feststellen, dass Schalke und Nabil Bentaleb offensichtlich nicht zusammenpassen. Es hat nicht diesen einen Moment gegeben, sondern es war ein Prozess.“
Nun gelte es, den Fokus auf die kommenden fünf Liga-Partien bis zum Jahresende zu legen. Die Kaderreduzierung sei ein Teil davon. „Es geht darum, den kompletten Fokus auf den Fußball und die Leistung unserer Mannschaft zu legen“, sagt Schneider. „Es geht hier nicht um Einzelschicksale, sondern ausschließlich um den Klassenerhalt unseres Vereins. Dem ist alles unterzuordnen. Dabei stehen der Teamgedanke und das Miteinander absolut im Vordergrund.“