Wie wichtig dieser erste Sieg für Rot-Weiß Oberhausen war, konnte man vor allem in der Schlussphase des 3:2-Erfolgs in Wegberg-Beeck beobachten. Auf der Oberhausener Auswechselbank hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Schiedsrichter-Assistent Marco Goldmann musste die RWO-Bank gar energisch dazu ermahnen. Am emotionalsten dabei war wohl der nach 58 Minuten ausgewechselte Raphael Steinmetz, der weiterhin mitging, als wäre er noch auf dem Feld. Zumal sich der Druck auf Platz 20 liegend immer weiter verschärfte.
„Das ist immer der Fall“, relativierte der 26-Jährige. „Wir müssen jedes Spiel so angehen, ob unten, oben oder in der Mitte. In jedem Spiel gibt es ein bisschen Druck, Emotionen müssen immer dabei sein.“ Und von außen dürfte das auch noch einmal geholfen haben.
RWO war früh mit 3:0 in Führung gegangen, drohte diesen Vorsprung in der zweiten Halbzeit noch zu verspielen. „In unserer Situation kann man nicht davon ausgehen, dass wir den Gegner komplett an die Wand spielen.“ Der für ihn gekommene Bastian Müller stimmte zu: „Vielleicht haben wir gedacht, dass wir das runterspielen, aber das geht in der Regionalliga einfach nicht.“
Nach dem Abpfiff ließen die Oberhausener ihren Emotionen freien Lauf. Steinmetz: „Es war eine schwere Zeit für uns alle, aber in der ersten Halbzeit hat man das ganze Potenzial gesehen, was wir haben, obwohl noch so viele fehlen.“
Dieses Potenzial gilt es auch am kommenden Sonntag zu nutzen. Dann treffen die Oberhausener auf die U21 des 1. FC Köln. Während Steinmetz aus dem ersten Saisonsieg einfach nur die drei Punkte mitnimmt, wurde Müller beim Ausblick auf die Geißböcke konkreter: „Es wird wieder ein schweres Spiel, wir sind nicht plötzlich unten raus. Wir müssen jedes Spiel weiter hart arbeiten und die Punkte mühsam wie ein Eichhörnchen sammeln.“
Immerhin stehen die Oberhausener dabei nicht mehr auf einem Abstiegsplatz: „Das ist nicht das Ziel, aber schön, dass wir runter sind.“