Was für ein Zufall. Wenige Tage vor seinem Amtsantritt als neuer Trainer des FC Schalke 04 besuchte Manuel Baum die Knappenschmiede. In seiner Funktion als DFB-Nachwuchscoach stattete er am Freitag zunächst Norbert Elgert einen Besuch ab. Dann schaute er sich am Samstag das Spiel der Schalker U23 gegen den SV Straelen (1:2) an. Dass er nur vier Tage später Cheftrainer der Königsblauen sein würde, hatte er da noch nicht geahnt. In seiner ersten Pressekonferenz als neuer Chefcoach der Knappen lobte er die Nachwuchsarbeit der Königsblauen und schwärmte von Norbert Elgert. Ebenso ließ er durchblicken, dass er bei der Suche nach Talenten aus dem eigenen Stall noch genauer hinschauen will.
Baum-Treffen mit Norbert Elgert
„In meiner Rolle als ehemaliger Nationaltrainer war ich grundsätzlich sehr viel unterwegs. Am Freitag war ich schon mal hier und habe mich mit Norbert Elgert getroffen, der in meinen Augen eine sehr hohe Expertise hat", sagte Baum. Und machte klar: "Es ist immer gut, wenn man sich über Spieler austauscht. Ich habe in der U18 einen Spieler aus seiner Mannschaft gehabt“. Es handelt sich um den Verteidiger Arbnor Aliu, der im Sommer 2017 aus Hannover in die Knappenschmiede gewechselt ist.
"Auf der anderen Seite verbinde ich Schalke auch mit der Knappenschmiede und einer sehr guten Nachwuchsarbeit"
Zuletzt hatte der Ex-Augsburger die U18 des DFB betreut, davor war er Trainer der U20. „Am nächsten Tag habe ich mir die zweite Mannschaft im Parkstadion angeschaut. Ich hatte Levent Mercan in der U20“, sagte Baum. „Insofern war die Reise geplant. Es war so, dass ich die ganze Zeit an den Wochenenden bei Vereinen war, um mich auszutauschen und hinter die Kulissen zu schauen“.
Baum machte deutlich, dass es natürlich nicht schaden könne, dass er einen guten Überblick über den deutschen Jugendfußball hat, machte aber auch klar, dass er jetzt nicht sofort bei anderen Vereinen wildern will, sondern erst mal vor der eigenen Haustür schauen wird. „Das war ein wichtiges Kriterium für mich, beim DFB zu arbeiten, den deutschen Nachwuchs allgemein mal kennenzulernen, um zu sagen, wo gibt es noch Entwicklungsfelder, wo gibt es gute Spieler“, machte Baum deutlich.
Aber: „Auf der anderen Seite verbinde ich Schalke auch mit der Knappenschmiede und einer sehr guten Nachwuchsarbeit. Und ich glaube, man sollte im ersten Moment immer auf die eigene Jugend schauen und gar nicht den Blick zu weit schweifen lassen. Mit Norbert Elgert haben wir zum Beispiel einen richtig guten Mann im Nachwuchs, der schon häufig bewiesen hat, dass er sehr gute Spieler entwickelt.“ Der erste Blick gehe daher in die Knappenschmiede. „Wir werden schauen, was wir da an guten Spielern haben und uns mit denen dann auseinandersetzen.“ Die Wahrnehmung des Schalker Nachwuchses ist durch den Trainerwechsel bei den Profis also eher noch gestiegen.