Nach dem Abschied des langjährigen Schalke-Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies sei sie „sehr gespannt, ob die Emanzipation von den alten Strukturen und Gepflogenheiten gelingt, weil Tönnies den Verein schon sehr dominiert hat“, sagte Kornelia Toporzysek der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Einige Äußerungen schüren durchaus Hoffnungen, aber bisher erkenne ich keine neue Perspektive. Ich kann nicht erkennen, wo der Verein eigentlich hinwill“, sagte sie.
Die Richterin am Oberlandesgericht Düsseldorf war vor etwa einem Jahr aus dem Ehrenrat zurückgetreten. Sie war damals mit den Entscheidungsprozessen nicht einverstanden, nachdem sich Tönnies rassistisch geäußert hatte und vom Ehrenrat für drei Monate gesperrt worden war.
Toporzysek sagte, die beiden Vorstände Jochen Schneider und Alexander Jobst verdienten einen Vertrauensvorschuss nach dem versprochenen Neuanfang. Auch der neue Aufsichtsratschef Jens Buchta sei in seiner Führung des Gremiums „ein Gegenentwurf zu Tönnies, das macht erst mal einen guten Eindruck auf mich“. Sie habe „die Hoffnung, dass er seine Aufgabe als Jurist angeht und sich wirklich darauf besinnt, worin die Aufgabe des Aufsichtsrats besteht: auf die Kontrolle klar definierter Vorgänge auf der operativen Ebene“, sagte sie. „Aber Jens Buchta war eben auch immer einer der engsten Vertrauten von Tönnies im Aufsichtsrat.“ dpa