Die Platzanlagen des FC Karnap und SV Horst-Emscher 08 liegen gute fünf Minuten auseinander. Seit Jahren pflegen der Essener und der Gelsenkirchener Fußballverein ein freundschaftliches Verhältnis.
So kam es auch am Sonntag (6. September 2020) zu einem Freundschaftsspiel zwischen den Alt-Herrenmannschaften des SV Horst-Emscher 08 und FC Karnap. Bis kurz vor Ende duellierten sich die arrivierten Kicker in einem spannenden Duell. 2:2-Unentschieden stand es in der 88. Minute - dann wurden die Spieler und anwesenden Kiebitze Zeugen eines schlimmen Vorfalls.
Ein Karnaper Spieler, der wenige Minuten zuvor eingewechselt wurde, kniete am Mittelkreis und kollabierte. Er verlor letztendlich das Bewusstsein. "Ich war geschockt, ich wusste nicht, was los war. Ich stand direkt hinter ihm und plötzlich wurde er ganz blau, dann fiel er auf den Boden und hörte auf zu atmen. So etwas habe ich noch nie erlebt und ich will so etwas auch nie wieder sehen. Einfach nur traurig und schrecklich", beschreibt Karnaps Lars Nübel (41) die Szene gegenüber RevierSport.
Nübel: "Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an unsere Freunde von Horst 08"
Zum Glück erfolgten schnelle und richtige Maßnahmen zweier Karnaper Spieler, die Sanitätsdienst sind. "Sie haben die ersten erforderlichen Maßnahmen perfekt eingeleitet. Sonst wäre es wohl zu spät gewesen, wenn der Rettungswagen gekommen wäre", sagt Nübel.
Mittlerweile geht es dem Spieler, der Mitte 50 ist, wieder besser und er ist außer Lebensgefahr. "Er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Wir sind natürlich alle erleichtert", berichtet der Ur-Karnaper Nübel.
Nübel erlebte in seiner aktiven Karriere sowie als Spieler der Alten Herren schon einiges - sowohl positiv als auch negativ. Doch neben dem Schockzustand konnte Nübel am Sonntag vor allem noch eine Sache feststellen: den großen Zusammenhalt zwischen Horst 08 und dem FC Karnap.
Nübel: "Das war einfach nur beeindruckend. Wir haben alle gemeinsam zusammengearbeitet und schnell reagiert. Da wurden feuchte Handtücher geholt und versucht irgendwie zu helfen. Bevor der Rettungswagen kam, haben wir schon alle gemeinsam eine Menschenkette gebildet. Das ist für mich Amateurfußball. So sollte es überall zugehen. Vorbildlich. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an unsere Freunde von Horst 08."