Die unverhoffte Nachbarschaftshilfe ließ gänzlich neue Gedankenspiele zu. Martin Hagen etwa, Fraktionsvorsitzender der FDP im Bayrischen Landtag und Mitglied des ehemaligen Fußball-Bundesligisten TSV 1860 München, träumte öffentlich von Relegationsspielen vor Publikum. Derzeit ist das nur schwer vorstellbar, schließlich sind wegen der Corona-Pandemie allenfalls Geisterspiele erlaubt. Und überhaupt: Den Löwen hilft auf dem Weg in die Relegation nur ein kleines Wunder.
Und doch sprechen sie an der Grünwalder Straße über zwei mögliche Begegnungen mit dem 1. FC Nürnberg, der über die Extra-Runde den Abstieg aus der 2. Bundesliga verhindern will. Ausgerechnet der FC Bayern München II ließ diese Träume mit dem Last-Minute-Ausgleich gegen den MSV Duisburg wieder zu. Und ausgerechnet Ex-Trainer Michael Köllner könnte diese Hoffnung zunichte machen. „Im Fußball passieren immer die tollsten Dinge“, sagt der 50-Jährige. „Wir sind im Finish dabei, das ist verrückt. Hinter uns sind Teams, die wesentlich höher eingestuft waren.“
Damit die Löwen mit dem ehemaligen Essener Rot-Weissen Sascha Mölders tatsächlich den Weg in die Relegation schaffen, müsste einiges passieren. Hansa Rostock darf gegen den abstiegsbedrohten Chemnitzer FC ebensowenig gewinnen, der MSV Duisburg daheim gegen die Spvgg. Unterhaching - und die Löwen müssten das Heimspiel gegen den Tabellenvierten FC Ingolstadt 04 gewinnen.
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MSV-Trainer Lieberknecht: "Jetzt haben wir noch ein Endspiel bekommen“
In München sind sie heiß auf die Relegation, und genau davon könnten am Ende die Zebras profitieren. Denn im Fernduell mit dem FC Ingolstadt hofft der MSV Duisburg auf einen Sieg der Löwen, um noch an den Schanzern vorbeizuziehen und so in die Relegation einzuziehen. „Es hätte auch alles schon zu Ende sein können“, so MSV-Trainer Torsten Lieberknecht vor dem letzten Spieltag. „Jetzt haben wir noch ein Endspiel bekommen.“
Ebenso wie die Löwen, die auf ein Relegations-Heimspiel gegen Nürnberg hoffen. Martin Hagen: „Abstände wären gewährleistet und an der frischen Luft ist das Infektionsrisiko ohnehin geringer. Wir haben ja in den vergangenen Wochen auch schon Demonstrationen mit mehreren Tausend Teilnehmern erlebt. Auch Gottesdienste sind wieder erlaubt – und Fußball ist ja irgendwie auch Religion.“
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