Während Schalke am Samstag in Freiburg spielt, wird zur gleichen Zeit in Gelsenkirchen eine Demonstration gegen Clemens Tönnies stattfinden. Der Schalke-Aufsichtsratsboss steht harsch in der Kritik. Aber auch in Freiburg musste der Unternehmer, dessen Fleisch-Imperium "Tönnies" nach dem Corona-Skandal stark angeschlagen ist, herbe Kritik aushalten.
"Tönnies - kein Respekt vor Mensch, Tier und Schalke 04 Finger weg vom e.V.", war auf einem Banner vor dem Stadion zu lesen.
Um die sportliche Horrorserie - 15 Spiele in Folge ohne Sieg - und den dramatischen Absturz in der Rückrunde allein geht es beim Traditionsverein aus Gelsenkirchen längst nicht mehr, die Wut der Anhänger richtet sich vor allem gegen die Klubführung um Clemens Tönnies.
„Er führt Schalke wie seinen Schlachthof“, sagte Katharina Strohmeyer, die die Fan-Demo am Samstag pünktlich zum Spielbeginn um 15.30 Uhr mitorganisiert, dem WDR. Aufsichtsratschef Tönnies ist seit dem massiven Corona-Ausbruch in seinem Fleischimperium ins Zentrum der Kritik gerückt, immer lauter wird sein Rücktritt gefordert. Transparente auf dem Vereinsgelände waren schon in den vergangenen Tagen unmissverständlich: „Kein Kumpel, kein Malocher - Tönnies raus“ oder „Keine Ausbeuter bei S04“.
Arminia Bielefeld beendet Partnerschaft
Fleischfabrikant Clemens Tönnies ist nicht nur Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04. Sein Unternehmen engagiert sich auch im Sponsoring mit anderen Klubs. Schließlich schätzt man das Tönnies-Vermögen auf gut zwei Milliarden Euro. Der erste Sportverein reagierte nun auf den Corona-Skandal in der Tönnies-Zentrale in Rhede-Wiedenbrück.
Wie die "Neuen Westfälischen" am Freitag berichteten, hat Arminia Bielefeld die Partnerschaft mit dem Unternehmen Tönnies beendet. Auf Anfrage der Zeitung teilte der Verein mit: "Der Werbevertrag mit dem Unternehmen Tönnies wird zum Ende dieser Spielzeit auslaufen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wird der DSC Arminia Bielefeld die werbliche Partnerschaft mit dem Unternehmen Tönnies nicht fortsetzen."
Am Samstag folgte Anti-Tönnies-Banner in Freiburg und eine Demo gegen den Boss auf Schalke. Harte Zeiten für Clemens Tönnies.