Der gebürtige Pole David Czyszczon bestritt 53 Pflichtspiele für Rot-Weiss Essen. Heute spielt der 38-Jährige für die Traditionsmannschaft der Essener. Im Interview mit RevierSport blickt der Ex-Profi auf seine Zeit bei RWE zurück und spricht über legendäre Pokal-Spiele an der Hafenstraße.
"Rot-Weiss Essen ist tief in meinem Herzen"
David Czyszczon, im Jahr 2007 sind Sie vom VfL Bochum zu Rot-Weiss Essen gewechselt. Insgesamt haben Sie bis 2009 für RWE gespielt. Wie haben Sie die Zeit beim Traditionsverein in Erinnerung? Es war eine tolle Zeit bei einem besonderen Verein. Rot-Weiss Essen ist weiterhin tief in meinem Herzen. Der Klub ist einmalig und außergewöhnlich. Als ich die RWE-Hymne zum ersten Mal gehört habe, war ich sofort mit dem Virus infiziert.
Sie waren zwei Jahre bei Rot-Weiss Essen. Was war Ihr schönster Moment in diesem Zeitraum? Wir hatten einige Highlight-Spiele. Unvergessen bleiben für mich die Pokal-Duelle an der legendären Hafenstraße. Da hat es bereits vor dem Spiel gebrodelt. In der Kabine haben wir schon die Fangesänge gehört. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke.
Legendäre Pokalspiele mit RWE
Apropos Pokalspiele: In der Saison 2007/08 haben Sie mit Essen das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Zuvor wurden Energie Cottbus und der 1.FC Kaiserslautern besiegt. Gegen Kaiserslautern erzielten Sie sogar den Treffer zum 2:0. War das der wichtigste Treffer in Ihrer Laufbahn? Definitiv. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Das war Freude pur. Nach unserem Sieg gegen Kaiserslautern wurde uns der Hamburger SV zugelost. Der HSV gehörte damals zu den besten Mannschaften in der Bundesliga und hatte Spieler wie Jerome Boateng, Vincent Kompany, Raphael van der Vaart und Ivica Olic in den Reihen. Leider haben wir das Spiel mit 0:3 verloren. Aber die Pokal-Saison war außergewöhnlich.
In der besagten Saison sind Sie mit Rot-Weiss Essen aus der zweigleisigen dritten Liga abgestiegen. Wie haben Sie das in Erinnerung? Der Abstieg war der schlimmste Moment in meiner Karriere. Das Ziel war damals der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Leider haben im Saisonverlauf einige wichtige Eckpfeiler der Mannschaft verletzungsbedingt gefehlt. Trotzdem darf man mit dieser Qualität nicht absteigen.
"RWE gehört nicht in die Regionalliga"
In Ihren zwei Jahren bei Rot-Weiss Essen haben Sie mit gleich vier Trainern zusammengearbeitet: Heiko Bonan, Michael Kulm, Ernst Middendorp, Ralf Aussem. Welcher Übungsleiter hat Sie am meisten gefördert? Heiko Bonan war fachlich ein hervorragender Trainer, der mich viel gefördert hat. Vielleicht war er aber einfach zu nett. Ernst Middendorp hat mir ebenfalls gut gefallen. Er war ein Trainer der alten Schule. Das Training war intensiv und seine Ansprachen klar.
Auch in der kommenden Saison wird Rot-Weiss Essen in der Regionalliga an den Start gehen. Verfolgen Sie den Verein noch und glauben Sie, dass der ersehnte Aufstieg Realität werden kann? Ich gehe noch gerne ins Stadion, wenn es die Zeit zulässt. Dazu spiele ich für die Traditionsmannschaft. Im Januar haben wir das NRW-Traditionsmaster-Turnier gewonnen. Die Regionalliga ist insgesamt sehr stark. Für einen Aufstieg muss alles passen, aber ich hoffe natürlich, dass RWE es schaffen wird. Dieser Verein gehört nicht in die Regionalliga.
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