Es war der Sommer 2009 und die erste Transferphase unter Felix Magath in Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hatte den großen Zampano gerade vom VfL Wolfsburg losgeeist, um seinen Traum von der ersten Deutschen Meisterschaft seit 1958 endlich wahrzumachen. Schließlich war Magath in der Saison 2008/09 genau dieses Kunststück mit den Niedersachsen gelungen.
Und es war der Sommer der großen Überraschungen. Felix Magath zauberte einen Spieler nach dem anderen, der zuvor selbst Experten kein Begriff war, aus dem Hut. Darunter so klangvolle Namen wie Vasilios Pliatsikas oder eben Lubos Hanzel. Im August 2009 holte Magath den linken Verteidiger vom FC Spartak Trnava nach Gelsenkirchen. Wenige Wochen zuvor hatte Hanzel sein erstes und einziges Länderspiel für sein Heimatland gemacht.
Einwechslung in Bremen
Bei den Königsblauen lief es nicht besser. Den Qualitätsunterschied zwischen der ersten slowakischen Liga und der Bundesliga konnte der Blondschopf nie aufholen. Am 12. Dezember 2009 kam dann sein großer Moment im S04-Trikot. Beim 2:0-Erfolg der Schalker in Bremen wurde Lubos Hanzel in der 90. Minute für Jefferson Farfan eingewechselt.
Es blieb sein einziger Einsatz in Königsblau. Bereits nach einem halben Jahr verließ Hanzel den Klub wieder in Richtung seines Heimatvereins. Es folgten Stationen in Polen Armenien und Tschechien. Seit vier Jahren spielt der inzwischen 32-Jährige wieder in der Slowakei - aktuell beim Drittligisten FK Slovan Duslu Sala.
In der Winterpause legte Magath übrigens gnadenlos nach. Die Schalker Presseabteilung kam mit dem Schreiben von Mitteilungen über weitere Neuzugänge zeitweise kaum noch hinterher. Spieler wie Tore Reginiussen, Besart Ibraimi oder Hao Junmin wechselten zum Schalker Markt. Alle hatten mit Lubos Hanzel eines gemeinsam: Durchgesetzt hat sich keiner. Am Ende der Saison hatte der Alleinherrscher 28 Feldspieler plus Manuel Neuer zum Einsatz gebracht. Schalke wurde mit dem aufgeblähten Kader Vizemeister.