Bergmannshoff und Ritz sammeln beim RS-Klamottencheck Spielpraxis

„Befürchtung, dass meine Knochen nicht mitmachen“

Schuh-Check

Neben dem Ball sind die Schuhe die wohl wichtigsten Ausrüstungsgegenstände eines Fußballers. Sie stellen das Bindungsglied zwischen Spieler und Leder dar, müssen sich dem Fuß anpassen und einen angenehmen Tragekomfort bieten. Entsprechend kritisch begutachteten unsere Experten-Kicker die Testmodelle Nike Air Zoom Control II, Puma Vencida II tt, Dragon Squadra sowie Hummel 8.4 FGX.

Funktionalität

Hier schneiden die Modelle von Puma und Nike am besten ab, die sich gegen die Konkurrenz von Dragon und Hummel deutlich absetzen können. „Der Schuh sieht zwar unbequem aus, trägt sich aber super“, bilanziert Peter Küster die Vorzüge des Air Zoom Control II von Nike. Sein Kollege Tobias Ritz pflichtet ihm bei: „Das Ballgefühl ist perfekt.“ Andreas Kossenjans zieht dagegen den Puma Vencida II tt vor: „Ich bin zwar schwer reingekommen, wenn man dann aber mal drin ist, trägt er sich sehr bequem.“ So sieht es auch Jugendkicker Almir Usejenovic: „Er passt sich gut an und vermittelt ein gutes Gefühl beim Spielen.“

Nicht ganz so positiv fällt dagegen das Urteil über das Hummel-Modell 8.4 FGX aus. „Mir ist da zu viel Luft zwischen Schuh und Fuß, leider kann man das durch festes Schnüren auch nicht ausgleichen“, nennt Sven Barton seinen Hauptkritikpunkt und stimmt damit mit Mathias Bergmannshoff überein: „Sie sind nicht wirklich bequem und aus zu steifem Material.“ Das sieht Küster dagegen anders: „Die Passform ist sehr gut, insgesamt geht der Schuh durchaus in Ordnung.“ Das gilt auch für den Dragon Squadra, der noch ein Stück besser als der Hummel-Schuh abschneidet. „Das Material ist etwas zu hart, trotz allem überzeugt das Ballgefühl“, lautet das fachmännische Urteil von Usejenovic, dem jedoch ein Aspekt Probleme bereitet: „Meine Fußform passt einfach nicht zu diesem Modell.“ Belastbarkeit

Neben dem vermittelten Ballgefühl und einem angenehmen Tragekomfort ist vor allem die Durchhaltefähigkeit des Materials ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl des richtigen Schuhwerks. In unserem Test schnitten in diesem Punkt sämtliche Modelle sehr gut ab. Allerdings ist zu beachten, dass nicht jeder Schuh für jeden Untergrund geeignet ist. Wer in der Regel auf Asche spielt, sollte eine andere Wahl treffen, als jemand, der hauptsächlich auf Kunstrasen vors Leder tritt. Ebenfalls wichtig: stets vor dem Kauf darauf achten, ob sämtliche Nähte gut verarbeitet sind. Optik

Hier scheiden sich bei unseren Testern die Geister. Eine besonders polarisierende Wirkung entfaltet dabei der Nike Air Zoom Control II, der den Fachleuten in der Farbkombination black/whitesilver/red vorlag. „Der Lacklook stört. Wenn wir ehrlich sind, sehen bunte oder glänzende Schuhe bei Torhütern eher lächerlich aus“, begründet Hombergs Keeper Kossenjans seine Abneigung gegen das Modell. Feldspieler Barton sieht in der Optik kein Problem: „So richtig mein Fall ist er zwar auch nicht, aber die Hauptsache ist doch, dass er beim Zocken Spaß macht, und das ist definitiv der Fall.“ Der Vencida II tt macht da für die meisten unserer Experten schon eine bessere Figur, der dezente Look (black/whitesilver) gefällt vor allem Abwehrrecke Küster: „Der glänzt nicht so wie das Modell von Nike und ist daher mein klarer Favorit in dieser Kategorie.“

Doch auch die Modelle von Dragon und Hummel fielen durch ihre vornehme Zurückhaltung auf, setzen sie doch auf ein bewährtes Schwarz und wenig Design-Spielereien. Offenbar der richtige Weg, um bei Küster zu punkten: „Beide gefallen mir gut, für einen Verteidiger wie mich reichen Schuhe ohne großen Schnickschnack.“

Fazit

Die Favoriten der Marktführer Nike und Puma schnitten im großen RevierSport-Check am besten ab, stellten allerdings auch die teuersten Modelle im Test. Dafür bekommt man gut verarbeitete Schuhe, die sowohl in Sachen Ballgefühl als auch Tragekomfort die Konkurrenz distanzieren konnten. Die günstigeren Schuhe von Dragon und Hummel riefen dagegen ein geteiltes Echo hervor. Wie bei allen Schuhen gilt jedoch auch hier: vorher unbedingt testen, denn jeder Fuß ist verschieden. Zu guter Letzt spielt natürlich auch die Optik eine Rolle, der RS-Check zeigt jedoch einmal mehr, dass die Bewertung des Aussehens Geschmackssache ist. Im Test konnte sich kein Schuh deutlich von der Konkurrenz absetzen. Ob Lack- oder Matt-Optik, schwarz, weiß oder rot, hier muss wirklich jeder selbst entscheiden, was er bevorzugt.

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