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3. Liga: Werner, Runge und Schneider ziehen Bilanz
Premiumprodukt? - "Der DFB ist in der Pflicht"

3. Liga: Werner, Runge und Schneider ziehen Bilanz
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Die Premieren-Saison der 3. Liga ist vorbei, die neue Spielzeit steht schon vor der Tür.

Ist die 3. Liga unter diesen Bedingungen eine Totgeburt?

Werner: Die angestrebte Abfederung gibt es nicht. Die Kluft zwischen 2. und 3. Liga ist riesig. Das ist für jeden Zweitliga-Absteiger sehr riskant. Wie an Osnabrück und Wehen zu sehen ist, die komplett auseinander gefallen sind. Die Vereine fangen wieder bei Null an. Wenn der DFB das Wort „Premiumprodukt“ benutzt, ist auch er in der Pflicht. Sportlich läuft es, aber finanziell muss man den Vereinen einfach mehr bieten.

Runge: Wenn man in Zeiten der Finanzkrise Briefe von den Sponsoren erhält, haben die immer denselben Inhalt. Die reduzieren ihren Werbeetat teilweise um die Hälfte. Dabei lebt der Drittliga-Fußball von den Sponsoren. Dass man jetzt 180.000 Euro mehr aus dem TV-Topf bekommt, macht es nicht besser. Das macht nicht viel aus, wenn man bedenkt, dass der Durchschnitts-Etat in der 3. Liga im letzten Jahr 4,6 Millionen Euro betrug. Und die Zuschauer machen bei uns vielleicht 20 Prozent der Einnahmen aus. Wie entscheidend sind solche Finanzfragen für die Zweitvertretungen, Herr Schneider?

Schneider: Unser Flutlicht im Stadion Rote Erde ist gerade erst für die Regionalliga aufgerüstet worden. Dass man es für die 3. Liga noch einmal nachbessern muss, ist schwer nachzuvollziehen. Das trifft selbst uns schwer, weil es um zusätzliche Kosten in Höhe von 500.000 Euro geht. Wahrscheinlich müssen wir künftig bei Flutlichtspielen in den Signal-Iduna-Park ausweichen. Das macht doch keinen Sinn, wir spielen viel lieber in der Roten Erde. Da hat man eine gewisse Heimspiel-Atmosphäre.

Ohnehin haben die Vereine wenig Einfluss darauf, wann sie unter Flutlicht spielen…

Runge: Unsere Spielansetzungen sind mehrfach ganz kurzfristig umgeschmissen worden. Da hatte man schon die Eintrittskarten und Ankündigungsplakate fertig ausgedruckt, und plötzlich hieß es: Samstagmittag geht nicht, ihr müsst Freitagabend spielen. Und du kannst nichts dagegen machen. Die einzige Antwort, die man bekommt, ist: Pech gehabt.

Herr Schneider, Sie haben die Spielansetzungen zeitgleich mit den Profis angesprochen...

Schneider: Gerade der interessierte Nachwuchszuschauer kommt nicht in den Genuss, uns zu sehen. Das ist unheimlich schade.

Werner: Das Sicherheitsverlangen erscheint manchmal sehr ausgeprägt zu sein. Als wir noch mit Leverkusen II in einer Liga spielten, mussten wir zeitgleich mit den Bayer-Profis antreten. Denn Bayer II hat ja tatsächlich fünf Zuschauer mitgebracht. Das ist schwer nachzuvollziehen. Umgekehrt wissen wir alle, dass wir uns ernsthaft überlegen müssen, wie wir die Gewalt aus dem Stadion rausbekommen.

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