Die Ausgangslage vor der Partie gegen Borussia Dortmund II war unverändert. Es müssen Punkte her - nun mehr denn je, da auch die Konkurrenz unerwartete Zähler sammeln konnte. Waldhof Mannheim überrumpelte den SSV Jahn Regensburg (3:1) und auch der Hallesche FC gewann gegen die Dynamo Dresden (1:0). Der MSV Duisburg stand in der 3. Liga mächtig unter Zugzwang.
Ganz Duisburg blickte voller Anspannung auf den Abschluss des 28. Spieltags gegen die U23 des BVB, bei dem Boris Schommers gleich zweifach wechseln musste im Vergleich zur Partie bei Preußen Münster. Engin und Senger rückten für Feltscher (Wadenprobleme) und den rotgesperrten Bitter in die Startelf.
Mit den Fans im Rücken war der Aufwind der Hausherren zu spüren. Alexander Esswein brachte die Zebras nach viel Durcheinander in Führung (12.). Thomas Pledl erhöhte nur wenige Zeigerumdrehungen später auf 2:0 (17.) und sorgte für noch bessere Stimmung in der Arena.
"Man hat schon vor dem Anpfiff die unfassbare Energie zwischen Fans und Mannschaft gespürt. Das war überragend, wie sie uns schon beim Aufwärmen supportet haben und in der Partie selbst", betonte Schommers.
Sein Zusatz: "Wir waren sehr präsent und wollten direkt zeigen, dass wir unsere Chancen suchen wollen. Dann machen wir die beiden Tore, was natürlich extrem wichtig war. Wichtiger war fast noch, dass wir einen so offensiv starken Gegner kaum zum Zuge haben kommen lassen im ersten Durchgang."
Der zweite Durchgang entwickelte sich deutlich ausgeglichener. Die Meidericher mussten vermehrt defensiv agieren. Antonios Papadopoulos köpfte zum 2:1-Anschlusstreffer für die Gäste ein. Für den MSV begann damit die Zitterpartie.
Am Ende konnten die Zebras das 2:1 über die Zeit retten. Schommers war demnach überglücklich über den zweiten Heimsieg in Folge und vor allem erleichtert: "Wie wir das im Kollektiv wegverteidigt haben, war überragend. In der zweiten Halbzeit war klar, dass Dortmund nochmal kommen würde, aber auch da muss ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen, wie taktisch und strukturiert sie weiterverteidigt hat. Wir haben dann das Quäntchen Glück gehabt, was wir aber auch verdient hatten."
Beim Gegentor sah Schommers keine Schuld bei seiner Hintermannschaft: "Da muss man auch mal sagen, dass wir da nichts falsch gemacht haben, sondern Papadopoulos da einfach überragend agiert."
Borussia Dortmund II: Lotka - Morey (46. Pfanne), Papadopoulos, Aidonis (59. Otuali), Semic (78. Tattermusch) - Roggow (87. Pudel), Eberwein, Azhil - Hettwer - Michel, Elongo-Yombo,
Tore: 1:0 Esswein (12.), 2:0 Pledl (17.), 2:1 Papadopoulos (75.)
Gelbe Karten: Papadopoulos, Ginczek, Azhil, Roggow, Bakir
Zuschauerzahl: 13.114
Bei Jan Zimmermann, Coach der U23 des BVB, überwog nach Abpfiff selbstverständlich die Enttäuschung. Vor allem der eigene Auftritt beschäftigte ihn: "Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Die Beherztheit, die der MSV an den Tag gelegt hat, habe ich in der ersten Hälfte bei uns komplett vermisst. Dadurch war es dann ein wahrscheinlich nicht unverdienter Sieg für Duisburg."
Zimmermann "drückt beide Daumen, dass der MSV in den restlichen Spielen noch genug Punkte holt und es am Ende vielleicht noch reicht."