Vorlage Caspar Jander, Abschluss Julian Hettwer - es war das Zusammenspiel zweier 19-Jähriger, das beim 3:2-Sieg des MSV Duisburg gegen den VfB Oldenburg am vergangenen Wochenende zum wichtigen 2:0 führte.
Und es war ein Tor mit Symbolcharakter. Denn Talente aus dem eigenen Nachwuchs werden immer wichtiger für die Zebras. Hettwer erzielte gegen Oldenburg noch einen zweiten Treffer, Jander gilt als die große Entdeckung der Saison und ist aus dem Mittelfeld der Duisburger nicht mehr wegzudenken. Mit Baran Mogultay steht ein dritter 19-Jähriger regelmäßig in der Startelf des MSV.
"Es ist Teil unseres Denkens, Jungs aus unserem NLZ eine Chance in der ersten Mannschaft zu geben", sagt Trainer Torsten Ziegner. "Die Jungs bringen eine große Identifikation zum Verein mit. Auch in Zukunft wollen wir weiteren Spielern die Chance geben." Wobei der Coach natürlich auch betont, dass es "in erster Linie an den Jungs selber" liege. "Keiner von ihnen würde hier Einsätze bekommen, wenn er nicht zeigen würde, dass er das Zeug für die 3. Liga hat."
Beim MSV stehen weitere Youngster regelmäßig auf dem Rasen, ins Auge sticht aber vor allem die hohe Zahl an Spielern, die auch im Verein ausgebildet wurden. Im Derby gegen Rot-Weiss Essen Anfang Februar (1:1) gehörten mit Jander, Mogultay, Hettwer, Moritz Stoppelkamp, Max Braune und Leroy Kwadwo sogar sechs Eigengewächse zur Anfangself. Es sei "schön, eine Mannschaft zu haben, die entwickelbar ist und eine Zukunft vor sich hat", freut sich Ziegner.
Zumal mit Hamza Anhari ein weiteres Talent in den Startlöchern steht. Der 19-Jährige hatte schon im vergangenen Frühling einen Profivertrag unterzeichnet und im Spätsommer Profiluft im Niederrheinpokal geschnuppert. In der 3. Liga wartet Anhari auf sein Debüt. In der Hinrunde war er als wichtige Kraft in der U19 eingeplant. Dann verletzte sich der Deutschmarokkaner am Knie und fiel lange aus.
Jetzt ist Anhari wieder fit, trainiert mit der ersten Mannschaft. Und wann startet das nächste Duisburger Eigengewächs in der 3. Liga durch? "Er geht noch bis zum 31. März zur Schule und muss danach Prüfungen ablegen", gibt Ziegner zu bedenken. "Wir pflegen ihn Stück für Stück bei uns ein, ab Sommer wird er dann ein vollwertiges Mitglied unserer Mannschaft."
Und womöglich stoßen zur neuen Saison weitere Youngster aus dem eigenen Nachwuchs ins Team. Einen Spieltag vor dem Saisonende hat die A-Jugend den Klassenerhalt in der U19-Bundesliga West gesichert - und es seien "wieder einige Talente dabei, die Hoffnung machen und die wir beobachten", verrät Ziegner. Er stehe in engem Austausch mit NLZ-Chef Uwe Schubert sowie U19-Coach Engin Vural.
Dabei stehe vor allem die Frage im Vordergrund: "Welche Möglichkeiten gibt es für die Jungs, bei uns auf ihren Positionen Spielzeit zu bekommen?" Zuletzt jedenfalls einige...