Am Ende erinnerte vieles an den gelungenen Jahresauftakt in Saarbrücken. Der MSV Duisburg legte ein gutes Auswärtsspiel hin und musste kurz vor Abpfiff doch noch zittern, bis die Mannschaft den 3:2-Sieg mit den 1.200 mitgereisten Anhängern feiern durfte. Es war der erste Dreier in der Fremde seit dem 14. Januar.
Schon beim 4:0-Heimsieg gegen Zwickau Mitte Februar hatte Ziegner den richtigen Riecher, als er Sebastian Mai ins Sturmzentrum beförderte. Diesmal stellte der MSV-Trainer Hettwer neben dem am Sonntag unauffälligen Benjamin Girth in der Doppelspitze auf.
Das Eigengewächs saß zuletzt dreimal in Folge 90 Minuten auf der Bank und zahlte Ziegner das Vertrauen eindrucksvoll mit zwei Treffern in der ersten Halbzeit zurück. Bei seinem dritten Startelfeinsatz in dieser Saison erzielte der 19-Jährige seine ersten beiden Saisontore.
„Wir haben uns als Mannschaft in der Kabine richtig heiß gemacht. Die Jungs haben mich super eingesetzt“, sagte Hettwer am Mikrofon von „Magenta Sport“, ohne zu sehr selbst im Mittelpunkt stehen zu wollen. „Man holt sich das Selbstvertrauen im Training. In den letzten Wochen hat es bei mir auch gehakt. Aber ich habe mir viel zugetraut und mich dann mit zwei Toren zu belohnen, das ist einfach geil.“
Gefährliche Angriffe auch ohne Moritz Stoppelkamp
Die MSV-Offensive funktionierte also auch ohne den an Fieber erkrankten Kapitän Moritz Stoppelkamp. Die Zebras spielten anders als noch bei der Nullnummer gegen Meppen insgesamt deutlich zielstrebiger nach vorne. Dass es die Duisburger allerdings wie vor knapp zwei Monaten im Ludwigsparkstadion noch unnötig spannend machen mussten, war der einzige Grund zur Kritik für den MSV-Trainer. „Wir hatten das Spiel im Griff. Ich hätte mir gewünscht, dass wir es souveräner über die Bühne bringen“, monierte Ziegner und bewies erneut ein glückliches Händchen.
„Es ist natürlich immer schön. Aber wir wollen es uns nicht zu sehr auf die Fahne schreiben. Julian hat gut trainiert. Man darf aber auch nicht vergessen, dass er erst 19 Jahre alt ist. Es war ein super Spiel von ihm, weil wir wussten, dass er die Räume bekommen kann. Aber wir werden ihn nicht nur daran messen, wie viele Tore er erzielt“, ergänzte der Trainer.
Durch die Erfolge der Konkurrenz war der Sieg für die Zebras im Marschwegstadion gleich doppelt wichtig. Der Abstand nach unten beträgt nun wieder neun Zähler. Mit einem Heimsieg gegen 1860 München könnten die Meidericher sogar den kommenden Gegner, der lange im Aufstiegsrennen mitmischte, überholen. „Man wird immer an Ergebnissen gemessen. Der Sieg macht es uns einfacher. Wir wollen uns in dieser Saison nachhaltig in die obere Hälfte bewegen“, blickte Ziegner voraus.