Gerne hätte Marvin Senger an der Hafenstraße am 21. Drittliga-Spieltag um den Derbysieg gespielt. Doch neben Sebastian Mai muss auch der zweiten Duisburger Stamm-Innenverteidiger am Sonntag in einer Woche gegen Rot-Weiss Essen wegen einer Gelbsperre zuschauen. „Das wird natürlich ein geiles Spiel und war sehr unglücklich“, urteilte der Abwehrspieler über seine fünfte Verwarnung in der ersten Halbzeit bei der 1:2-Niederlage gegen den VfL Osnabrück am Samstag.
Nach guter Anfangsphase hatte der MSV in der ersten Halbzeit spielerisch komplett den Faden verloren und musste demnach mit einem 0:2-Rückstand in die Pause gehen. „Gefühlt ist bei uns der Wurm drin. Hinzu kommt, dass im Moment alle gegen uns Traumtore schießen. Wir kommen immer gut bis zum Sechzehner und dann fehlt uns das Quäntchen Glück. Oft ist ein Fuß dazwischen, im Moment soll es einfach nicht sein“, ergänzte Senger, dessen Team trotz einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei und dem sehenswerten Anschlusstor von Kapitän Moritz Stoppelkamp kein neues Selbstvertrauen vor dem so wichtigen Derby tanken konnte.
Trotz zweier Heimniederlagen in Folge sieht der junge Innenverteidiger die Mannschaft „gut gefestigt“ und blickt schon jetzt optimistisch auf das Essen-Spiel, das der 23-Jährige allerdings von der Tribüne aus verfolgen wird. „Wir sollten nicht in Panik verfallen“, sagte Senger - auch mit Blick auf die anhaltende Heim-Misere. Die Zebras warten seit dem 1. Oktober auf einen Dreier in der Schauinsland-Reisen-Arena. Nur zwei von zehn Heimspielen konnten siegreich gestaltet werden.
Hettwers Startelfdebüt macht Hoffnung
Gute Chance auf einen Startelfeinsatz beim Ruhrgebietsnachbarn darf sich seit Samstag auch Julian Hettwer wieder machen. Das Duisburger Eigengewächs durfte in dieser Saison zum ersten Mal von Beginn an ran. Der aktuell formschwache Aziz Bouhaddouz schmorrte dafür die ersten 45 Minuten nur auf der Bank und konnte auch nach seiner Einwechslung nicht wirklich auf sich aufmerksam machen. „Es war keine Entscheidung für Julian oder gegen Aziz, sondern für die Aufstellung, in der neben Moritz Stoppelkamp ein zweiter Stürmer gesucht wurde“, erklärte Torsten Ziegner seine Personalentscheidung auf RS-Nachfrage.
Der Trainer weiter: „Wir wussten, dass gegen eine Mannschaft, die den Bus nicht vor dem eigenen Tor parkt, sondern selbst am Spiel teilnimmt, sich durch seine Geschwindigkeit Räume in der Tiefe eröffnen. Für sein Startelfdebüt in dieser Saison hat Julian es sehr ordentlich gemacht und hatte einige gute Läufe. Was gefehlt hat, waren die nachrückenden Spieler, um noch mehr Präsenz am gegnerischen Sechzehner zu haben.“
Durch den mehrwöchigen Ausfall von Benjamin Girth muss sich Ziegner neben der dünn besetzten Abwehr für das RWE-Spiel nun auch in der Offensive eine Ideallösung überlegen. Hettwer konnte nach einer mehrmonatigen Zeit in der zweiten Reihe wieder einige Pluspunkte sammeln.