Auch das noch! Die U23 von Borussia Dortmund befindet sich spätestens nach der 0:3-Niederlage bei Dynamo Dresden in einer sportlichen Krise. Vom erfrischenden Angriffsfußball unter Enrico Maaßen, mit dem der letztjährige Aufsteiger in der vergangenen Saison die 3. Liga begeisterte, ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Das Torverhältnis vom 3:13 nach sieben Spielen spricht eine deutliche Sprache. Mit gerade einmal vier Punkten findet sich das Team von Trainer Christian Preußer auf dem vorletzten Platz wieder. In dieser Saison spielt der Nachwuchs des BVB wohl gegen den Abstieg.
Aber es wäre zu einfach, den sportlichen Abschwung am kurzfristigen und nicht geplante Trainerwechsel festzumachen. Denn der fußballerische Aderlass, besonders in der Offensive, war einfach zu groß. Nachdem man bereits zur Rückrunde der vergangenen Saison Ansgar Knauff an Eintracht Frankfurt verloren hatte, schmerzte vor allem der späte und ersatzlose Abgang von Bradley Fink zum FC Basel sehr. Er war eigentlich als Nachfolger des häufig in der U23 zum Einsatz gekommenen Profi-Mittelstürmers Steffen Tigges fest eingeplant, der seine Zelte beim 1. FC Köln aufgeschlagen hat.
Umso wichtiger wäre für das junge und neu zusammengestellte Team in den Heimspielen die Unterstützung der eigenen Fans in gewohnter Umgebung. Doch ausgerechnet jetzt gibt es weitere schlechte Nachrichten. Denn der Umbau des Stadion Rote Erde verzögert sich weiter.
In den kommenden Tagen will der BVB bekannt geben, wo er seine letzten fünf Hinrunden-Heimspiele austragen wird. Die Profispielstätte Signal-Iduna-Park, in den U23 in dieser Saison bislang ausgewichen ist, wird am Samstag gegen den VfB Oldenburg (14.00 Uhr) bekanntlich zum letzten Mal genutzt werden können. Danach wird die Belastung des Rasens durch die Champions-League-Spiele und das zu erwartende Herbstwetter zu groß. Zur Rückrunde, so der Plan, könne man in das Stadion Rote Erde zurückkehren.
Doch das ist keinesfalls sicher. Denn die Umbauarbeiten könnten sogar noch länger dauern. „Ein Gutachter hatte festgestellt, dass im Baugrund aufgrund des oberflächennahen Bergbaus unterhalb des Spielfeldes und der Laufbahn mit deutlich ausgeprägten sogenannten Lockerzonen und Hohlräumen zu rechnen sei“, teilte die Stadt Dortmund auf RevierSport-Nachfrage mit. „Nach wie vor ist mit einer Verlängerung der Bauzeit für die Erkundungs- und Sicherungsmaßnahmen von mindestens drei Monaten zu rechnen.“
Frühestens Ende Oktober könne mit der Modernisierung begonnen werden. „Erst wenn die Verfüllungsarbeiten abgeschlossen sind, kann die Spielfelddecke inklusive Rasenheizung erneuert werden und der Bau der leichtathletischen Anlagen starten.“ Das Fazit der Stadt: „Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist zurzeit nicht vorhersehbar, wann das Stadion für die Leichtathletik und für Spiele der U23 des BVB wieder zur Verfügung steht.“