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18:30 |
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Drittligist Viktoria Köln wird meist mit vor allem einem Gesicht verbunden. Dem von Mike Wunderlich. Dabei hat der Starspieler der Domstädter schon einige harte Tage hinter sich. 2011 wurde beim Kölner Spielmacher das Burnout-Syndrom diagnostiziert. Nun sprach er in der Sporttotal-Dokumentation „Viktoria“ erstmals öffentlich über diese Zeit.
2010 war Wunderlich von Rot-Weiss Essen zum damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt gewechselt. „Ich war das erste Mal ein Stück weit von zuhause weg“, berichtet er. Kurz vor dem Ende der Hinrunde stand der FSV auf dem ersten Tabellenplatz der 2. Bundesliga, er selbst wurde vom Kicker zum besten Spieler der Hinrunde gewählt. Wunderlich: „Da prasseln viele Dinge auf dich ein, die du null komma null erwartet hast. Danach ging ein Negativstrudel los“
Wunderlich ist selbst sein größter Kritiker
Auch für ihn persönlich sei die Rückrunde nicht mehr so gut verlaufen, sodass er sich selbst immer mehr unter Druck gesetzt habe. „Ich bin selbst mein größter Kritiker, das war immer eine Schwäche von mir. Auch nach sehr guten Spielen war ich unzufrieden. Das hat mich in dieser Zeit auch kaputt gemacht.“ Er habe in dieser Phase nicht nur die Freude am Fußball, sondern auch am Leben verloren: „Ich konnte nicht mehr zu den Spielen oder zum Training. Ich konnte mich nicht mehr motivieren und wäre am liebsten den ganzen Tag im Bett geblieben. Ich habe meine Familie vernachlässigt und mich selbst kaputtgemacht.“
Seine Ärzte in Frankfurt hätten ihm dann zu einer halbjährigen Fußballpause und einer Rückkehr ins gewohnte Umfeld geraten. „Es gab auch Anfragen, in Köln weiter Profifußball zu spielen, aber ich konnte es einfach nicht mehr.“
Letzten Endes ging es für Wunderlich zur Kölner Viktoria. Der Verein, bei dem sein Vater Franz Wunderlich als Sportlicher Leiter tätig war. Wunderlich: „Mir war die zweite Liga egal, mir war die erste Liga egal. Ich wollte hier meinen Weg gehen, weil ich ein dankbarer Mensch bin und ich in der schwierigsten Phase meines Lebens gemerkt habe, wer wirklich zu mir steht. Das waren mein Vater und Herr Wernze.“ Den Rückschritt bereut er auch nicht: „Ich bin glücklich, wie es jetzt ist. Ich fühle mich wohl, bin zuhause.“ Und in die 3. Liga hat er es ja auch mit der Viktoria endlich geschafft.
