Tugrul Erat freute sich mit der Mannschaft, stand selbst aber nicht im Kader. Einen Monat später sieht das ganz anders aus. Die sportliche MSV-Welt ist immer noch voller Sonnenschein und auch Tugrul Erat strahlt bis über beide Ohren. In den beiden Spielen nach dem Duell mit Mainz spielte der 24-Jährige. Und zwar groß auf. Gegen Magdeburg schoss er den 2:1-Siegtreffer und am vergangenen Wochenende war sein 1:0 gegen den SV Werder Bremen II das goldene Tor des Tages.
Jetzt fühlt sich der 1,93 Meter lange Offensivmann, der vor der Saison von Fortuna Düsseldorf II zu den Zebras wechselte, so richtig angekommen. In Duisburg. Und in der 3. Liga. „Es liegen Welten zwischen der Regionalliga und der 3. Liga. Am Anfang war es etwas holprig, aber jetzt geht es immer besser. Die ersten Spiele waren sehr schwer“, sagt Erat. Das Tempo sei deutlich höher, die Körperlichkeit in den Zweikämpfen auf einem härteren Niveau.
Der aserbaidschanische Nationalspieler hat sich reingebissen in diese neue Herausforderung und in den vergangenen beiden Spielen gezeigt, dass er gelernt hat. Entsprechend zufrieden ist sein Trainer Ilia Gruev mit dem Offensivmann. „Derzeit spricht vieles für ihn. Er hat zuletzt zwei entscheidende Treffer für uns gemacht. Er will sich entwickeln und lernen“, sagt Gruev. Wie mit allen Spielern hat das Trainerteam auch mit Erat intensiv gesprochen. Der junge Mann weiß genau, was die sportliche Führung von ihm erwartet.
Lange schon hatte Gruev den 24-jährigen Offensivmann im Auge. „Wir haben seine Entwicklung über mehrere Stationen verfolgt. Ich war immer mal wieder mit ihm im Gespräch“, erzählt der MSV-Trainer. Sein Gespür hat ihn nicht getäuscht. Dass Erat sich auf den Lorbeeren der beiden entscheidenden Treffer ausruhen könnte, muss Gruev aber nicht befürchten. Viel zu fokussiert spricht Erat über die kommenden Aufgaben, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. „Harte Arbeit“ und „voller Einsatz“ sind Vokabeln, die Erat dann verwendet.
Das ist nach dem Geschmack von Ilia Gruev. Das entscheidende Tor gegen Bremen hat aber doch einen klitzekleinen Haken: „Eigentlich stand Tugrul an einer Stelle, wo er gar nicht stehen sollte“, sagt der Trainer und grinst. Mehr Kritik geht derzeit auch nicht. Es spricht eben derzeit viel für Tugrul Erat.