Vor zwei Jahren spielte Thomas Meißner noch mit der U23 des FSV Mainz in der Regionalliga, dort war der großgewachsene Blondschopf in der Verteidigung gesetzt. Mit der Ambition, diese Rolle auch auf der nächsten Stufe zu bekleiden, wechselte der gebürtige Schweinfurter zu Borussia Dortmunds zweiter Mannschaft, die gerade in die 3. Liga aufgestiegen war. Dieses Ziel erreichte Meißner auf Anhieb, zusammen mit Marc Hornschuh bildet der Innenverteidiger den Kern der BVB-II-Defensive.
Dennoch, für Jürgen Klopp scheint Meißner keine Option zu sein. Während den Trainer der Profis besonders bezüglich seiner Hintermannschaft große Verletzungssorgen plagen und sogar Manuel Friedrich nachverpflichtet wurde, erhielt Meißner keine Einladung, sich zumindest mal auf der Bank für einen Einsatz bereit zu halten. "Ich muss leider sagen, dass ich von oben relativ wenig gehört habe. Natürlich macht man sich in solch einer Situation Hoffnung, aber ich habe kein Feedback bekommen. Das ist schade." Für den 22-Jährigen ist das ein deutliches Signal, dass er "keine Chancen oben bekommen werde". In dieser Einschätzung bestätigt fühlen darf er sich von der Tatsache, dass die beiden deutlich jüngeren Teamkollegen Koray Günter (19) und Marian Sarr (18) ihm vorgezogen werden. "Das ist natürlich kein gutes Gefühl", gibt Meißner zu, streicht aber heraus: "Trotzdem habe ich dem BVB viel zu verdanken."
Also wird der Franke sich für den Sommer nach einem neuen Verein umsehen - nicht, weil der Klub seinen noch ein halbes Jahr gültigen Vertrag nicht verlängern wollen würde. Teammanager Ingo Preuß und Trainer David Wagner dürften es begrüßen, Meißner auch in der nächsten Saison in ihrem Kader zu haben. Auch wenn er schon im März sein 23. Lebensjahr beendet. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auf die nachrückenden Talente und ihre Vorbereitung für die Bundesliga gesetzt wird.
Und als Ersatzspieler, das weiß Meißner, hätte er es schwer, andere Vereine auf ihn aufmerksam zu machen. "Ich werde natürlich auch in Zukunft versuchen, hier Spiel für Spiel meine Leistung abzurufen und mich so zu empfehlen. Vielleicht klappt es dann ja doch noch mit einer höheren Liga nach dieser Saison." Im Frühjahr, wenn im Fußballgeschäft traditionell die Zukunftsplanung auf Hochtouren läuft, wird dann auch Meißner möglicherweise erste Anrufe und Angebote bekommen.