Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund hat am Sonntag dem großen Druck stand gehalten und beim 1:0 (0:0)-Erfolg über Holstein Kiel, einem der Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, drei wichtige Punkte eingefahren. Vor 903 Zuschauern im Stadion Rote Erde erlöste BVB-Kapitän Uwe Hünemeier mit einem Kopfballtor im Anschluss an einen Freistoß von Sebastian Tyrala seine Elf (68.) und sorgte damit für einen gelungenen schwarz-gelben Nikolaus-Abend.
"Wir standen gehörig unter Druck und wollten das Spiel unbedingt gewinnen. In der ersten Halbzeit haben wir uns auf dem schlechten Platz und gegen den Wind sehr schwer getan. Da fehlen uns die spielerischen Mittel. In der zweiten Hälfte hat man aber gesehen, zu was wir fähig sind, wenn alle an ihr Limit gehen", freute sich der Sieg-Torschütze über eine signifikante Leistungssteigerung nach dem Wechsel, die gegen die zunächst sicherer auftretenen Kieler letztlich zum Erfolg reichte.
Dortmund II: Höttecke - Koch, Sobiech, Hünemeier, Götze - Hasanbegovic, Großkreutz, Hille (46. Ginczek), Tyrala, Piossek (89. Evers) - Kullmann (75. Neumeister). Kiel: Henzler - Schulz, Müller, Boy, Lamprecht - Vujcic (77. Guscinas), Meyer (62. Sembolo), Nagel (61. Siedschlag), Jürgensen, Holt - Wulff. Schiedsrichter: Robert Kampka (Plüderhausen) Tor: 1:0 Hünemeier (67.) Zuschauer: 400 Gelb-Rote Karte: Lamprecht wegen wiederholten Foulspiels (82.) Gelbe Karten: keine
Auch BVB II-Coach Theo Schneider, der auf die schwache erste Hälfte in der Pause mit einer offensiveren Systemumstellung reagierte, freute sich über die wichtigen drei Punkte: "Wir haben zunächst zu viel mit langen Bällen gearbeitet. In der zweiten Hälfte hatten wir mit Daniel Ginczek einen zweiten Anlaufpunkt vorne. Wir waren wie verwandelt. Man hat gemerkt, dass wir unbedingt wollten."
Gäste-Trainer Christian Wück war nach der Partie dagegen sichtlich angefressen. Der frühere Ahlener wollte die guten letzten Ergebnisse seiner Elf mit einem Erfolg beim Tabellenletzten veredeln. Doch die Rechnung ging nicht auf, und so bilanzierte der 36-Jährige: "Es ist schwierig, nach so einem Spiel die richtigen Worte zu finden. Fakt ist, wir haben uns selbst in eine Situation gebracht, aus der wir schleunigst wieder raus müssen. Unsere Leistung hat nicht genügt, in die Nähe des Tores zu kommen. Das sagt eigentlich schon alles."
Für den BVB, der mit nunmehr 19 Zählern noch immer mit der roten Laterne durch die Gegend läuft, geht es am kommenden Samstag nun darum, mit einem weiteren Heimerfolg gegen Wacker Burghausen den Anschluss an das sichere Ufer zu halten - um dann nach der Winterpause aus einer guten Situation eine Aufholjagd zu starten.