So nah war der FC Schalke 04 einem Auswärtssieg lange nicht. Den Königsblauen gelang es allerdings nicht, sich für eine über weite Strecken gute Leistung bei Hannover 96 zu belohnen. 1:1 hieß es, nachdem die Gastgeber das Führungstor von Assan Ouedraogo in der Schlussphase ausgeglichen hatten.
Beim Versuch, 96-Angreifer Cedric Teuchert beim Abschluss zu stören, spitzelte Paul Seguin den Ball unfreiwillig ins eigene Tor (81.). „Das ist natürlich Pech, so ist Fußball“, haderte der Mittelfeldmann nach Abpfiff im Interview bei Sky. „Ich will klären, dann sieht es natürlich scheiße aus. Es tut mir leid.“
Große Vorwürfe an den 29-Jährigen für die verunglückte Rettungsaktion sind aber wohl nicht angebracht. Vielmehr sollten die Königsblauen sich fragen, warum sie sich trotz Führung in der Schlussphase auskontern lassen. „Die Entstehung des Tores ist Wahnsinn“, ärgerte sich Torwart Marius Müler bei Sky. „Er läuft 50 Meter alleine über den Platz. Da müssen wir früher herausstechen. Am Ende ist es Pech.“
Abgesehen von der Szene konnte S04 mit der eigenen Leistung zufrieden sein. Das befand auch Seguin: „Nur das Ergebnis ist bei dem Spielverlauf und dem hohen Aufwand, den wir betrieben haben, echt ärgerlich.“ Daher überwiege die Enttäuschung, „weil wir hier drei Punkte hätten mitnehmen können“.
Stattdessen verpasste Schalke einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Die Ausgangslage bleibt nach dem zweiten Remis in Folge unverändert, der Vorsprung beträgt weiterhin zwei und drei Punkte auf Platz 16 und 17. „Ich bin trotzdem froh, dass wir heute anders aufgetreten sind als bei den letzten Auswärtsspielen“, sagte Seguin - und präzisierte: „Wir nehmen die Basics an, spielen einfachen Fußball. Das hilft uns extrem. Wir waren besser in den Duellen und standen kompakter.“
Das wollen die Schalker nun in den Saisonendspurt transportieren. Weiter geht es am kommenden Samstagabend, wenn der 1. FC Nürnberg zum Flutlichtspiel (20.30 Uhr) nach Gelsenkirchen kommt. Wobei Torhüter Müller meinte: „Ich würde lieber schlecht spielen, einmal nach vorne kommen und dann ein 1:0 mitnehmen.“