Henning Matriciani war der einzige Spieler, der beim Testspiel des FC Schalke 04 vor Beginn der Rest-Rückrunde gegen Fortuna Sittard (1:1) 90 Minuten auf dem Platz stand. S04-Trainer Dimitrios Grammozis hat damit auf den befürchteten Ausfall von Marcin Kaminski reagiert, dessen positiver Schnelltest am Samstag inzwischen durch das ebenfalls positive Ergebnis eines PCR-Testes bestätigt wurde.
Der Pole wird also zumindest für das Spiel der Königsblauen am kommenden Sonntag gegen Holstein Kiel (13.30 Uhr) in der Dreierabwehrkette neben Malick Thiaw und Ko Itakura ausfallen. Das erhöht die Chance für Matriciani auf einen Einsatz gegen Kiel, zumal Salif Sané derzeit für eine längere Spielzeit nicht infrage kommt.
Ohnehin hält Grammozis viel vom 21-jährigen Matriciani. „Auf der einen Seite sollte er sich zeigen, weil wir auf Henning große Stücke halten. Weil er jemand ist, der von Null herangekommen ist“, erklärte Grammozis nach dem Spiel gegen die Niederländer. „Er hat jetzt längere Zeit mal nicht gespielt bei uns. Und deshalb ist es wichtig für ihn, Minuten in den Beinen zu haben. Der Ausfall von Kaminski hat auch dazu beigetragen. Aber für ihn war es eine gute Geschichte, sich nochmal 90 Minuten auf diesem Niveau zu präsentieren.“
Bislang kam der U23-Spieler, der nach fünf Spieltagen hochgezogen wurde und mit einem Profivertrag ausgestattet wurde, auf zehn Minuten Einsatzzeit in der 2. Liga – verteilt auf vier Spiele. Besonders in Erinnerung geblieben ist dabei die Szene in der 98. Minute bei Werder Bremen, als der eine Minute zuvor ins Spiel gekommene Abwehrspieler seinen Gegenspieler Roger Assalé gar nicht berührt hat – es aber dennoch diesen Elfmeter gab, der zum Ausgleich führte. Ob er noch oft darauf angesprochen werde? „Sehr, sehr oft, leider. Das will man gerne vergessen. Aber das gehört leider dazu.“
Ich will Gas geben und Druck aufbauen auf die letzte Kette und versuche so viele Spielminuten zu bekommen, wie ich kriegen kann
Henning Matriciani
Die Rückrunde wolle er nutzen, um sein Standing weiter zu verbessern. „Ich will Gas geben und Druck aufbauen auf die letzte Kette. Ich versuche so viele Spielminuten zu bekommen, wie ich kriegen kann“, sagte der gebürtige Paderborner. Dabei wolle er durchaus auch von den Spielern im S04-Kader lernen und sich etwas abgucken. „Ich habe hier gute Vorbilder bei uns wie Salif oder Marcin, die dann auch für mich Leaderspieler sind. Darauf kann man immer gucken. Einfach die Gelassenheit, die Cleverness im Spielaufbau, das Körperliche, wie er zum Ball oder zum Kopfball geht, das ist einfach super.“
Am liebsten spiele er in der Innenverteidigung, aber er könne auch die Außenpositionen bekleiden. Und im besten Fall soll seine Karriere dann in der kommenden Saison in der Bundesliga weitergehen. Das sagt er zwar so nicht, wäre aber eine Folge dessen, was er für die kommenden Monate erwartet: “Wir wollen weiter nach oben klettern“, sagte Matriciani selbstbewusst.