Beim 14:0 (4:0) gegen die völlig überforderten SF Hamborn machte der FC Schalke 04 am Sonntag vor 1.000 Zuschauern in seinem zweiten Testspiel im Parkstadion dort weiter, wo er am Mittwoch aufgehört hatte. Die Königsblauen ballerten aus allen Rohren und trafen gegen einen Landesligisten, der erst in der kommenden Woche ins Training einsteigt, wie sie wollten.
Der am meisten gefeierte Spieler neben dem erneuten Dreifach-Torschützen Simon Terodde war Verteidiger Timo Becker. Der Defensivspieler war der einzige Schalker, der bei schwülwarmen Wetter 90 Minuten auf dem Platz stand. Eigentlich sollte er Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt werden, weil sich aber Can Bozdogan verletzt hatte, blieb Becker bis zum Schluss drin. Kein Problem für den 24-Jähhrigen. „Die Hitze haben wir schon gemerkt, es war auch sehr anstrengend“, meinte Becker anschließend. Aber er sei eh ein Sommertyp. Und für die Zuschauer sei es super gewesen. „Bei dem schönen Wetter und der Hitze gibt es nichts schöneres als so ein Fußballspiel.“
Für den Aufreger des Spiels sorgte in der 89. Minute ein Flitzer im S04-Trikot, der sich den Weg am Ordnungspersonal vorbei auf den Platz bahnte und auf dem Spielfeld mit Becker ein Selfie machte. Gerade in Corona-Zeiten jedoch nichts, mit dem man spaßen sollte. Denn natürlich wurden dabei die Corona-Abstands-Regeln verletzt, auch wenn der Fan bereits durchgeimpft gewesen sein soll.
Während Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann das Vergehen ansprach, wurde der S04-Anhänger, der eine Maske trug, unter Anfeuerungsrufen der Fans aus dem Stadion geleitet. Becker war ihm nicht böse: „Ach, nein. Wie oft sieht man das im Fernsehen. Die wollen doch auch einmal ihren Spaß haben.“
Simon Terodde soll dem HSV drei Tore einschenken
Es sei ein tolles Gefühl gewesen, erneut die Symbiose zwischen Mannschaft und Fans zu spüren. „Die ganze letzte Saison war hart für uns ohne Fans. Man hat das auf jeden Fall gemerkt, gerade auch in den schwierigen Zeiten. So wie ich Schalke kenne, stehen die auch in den schwierigen Zeiten hinter uns. Das merkt man jetzt. Wir haben eine schwierige Zeit vor uns, aber die Unterstützung ist top und ich sehe da sehr positiv in die Zukunft.“
Die runderneuerte Mannschaft habe ab dem ersten Tag gut harmoniert. Man sei auf einer Wellenlänge. Simon Terodde habe bereits einen Flachs zu hören bekommen, nachdem der Auftaktgegner Hamburger SV festgestanden habe. „Ja, natürlich haben wir ihm gesagt, dass er direkt drei Dinger einschenken kann. Aber dafür haben wir noch zu arbeiten. Hoffen wir, dass das so weiter geht.“
Bislang hat der Ex-Hamburger in beiden Testspielen tatsächlich dreifach getroffen.