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Zweitliga-Start
VfL und MSV zwischen Hoffen und Bangen

Foto: Udo Kreikenbohm
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Die Rückrunde startet am 29. Januar mit dem Duell Bochum gegen Duisburg. Beide trennt derzeit nicht nur der Tabellenplatz. Eine Bestandsaufnahme.

Der VfL Bochum im Check:

Erschöpft geht Simon Zoller den Sieben-Minuten-Weg zurück vom bestens gepflegten Trainingsplatz zum Mannschaftshotel Melia Banus im spanischen Marbella. „Neue Beine wären nicht schlecht”, sagt der neue Stürmer des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum flachsend nach der fünften knackigen Einheit im Trainingslager. Und wirkt doch überaus zufrieden: „Das Training ist sehr intensiv, aber es macht Spaß.”

„Zolli”, wie ihn seine Kollegen nennen, ist schon nach zehn Tagen in neuer Umgebung bestens angekommen beim VfL. Kurz vor Weihnachten ist der 27-Jährige nach einem Jahr fast ohne Spielpraxis vom Ligarivalen 1. FC Köln ins Revier gewechselt, er soll die Offensive der Bochumer verstärken. Beim 1:1 (0:0) am Mittwoch im Testspiel gegen ZSKA Sofia stand er auch von Beginn an auf dem Platz. Sebastian Maier sorgte für die zwischenzeitliche Führung (43.).

Zoller ist einer der Hoffnungsträger des VfL, der den Aufstieg, zumindest Relegationsplatz drei, keineswegs abgeschrieben hat, auch wenn das keiner mehr lauthals herausposaunt wie noch in der Vorsaison. „Ich verstehe den Anspruch der Fans als Ansporn”, erklärt Trainer Robin Dutt. „Die Bundesliga bleibt im Fokus”, erklärt Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis. „Wir haben einen guten Kader und wollen jede Gelegenheit nutzen, oben anzugreifen. Aber wir werden nicht mehr den Fehler machen zu sagen, dass wir unbedingt aufsteigen wollen.” Sich dauerhaft in den Top 25 Deutschlands zu etablieren, ist das langfristige Ziel des VfL, doch insgeheim will man höher hinaus als auf Rang sieben der Zweiten Liga. Bochum startet als Tabellenachter ins neue Jahr.

Dutt fordert seine Profis

Aber der 3:2-Sieg zum Abschluss beim Zweiten Köln hat die Stimmung im Team über den Jahreswechsel hinaus beflügelt – und Trainer Dutt gibt unter dem blauen Himmel von Südspanien dem zarten Pflänzchen Hoffnung weiter Nahrung. Kein Erbarmen kennt Dutt mit müden Spielerbeinen, selten hat der VfL in Liga zwei so intensiv, so ausdauernd trainiert wie unter dem 53-Jährigen. „Der Konkurrenzkampf ist größer geworden, das pusht ja auch”, sagt Flügelstürmer Sidney Sam – und hofft natürlich auf einen guten Start im Revierduell gegen den MSV Duisburg am 29. Januar, der Bochum durch die weitere Saison tragen soll.

Und darüber hinaus. Sebastian Schindzielorz, der Geschäftsführer Sport, treibt die Kaderplanung voran, die Gespräche mit Spielern und Beratern in Marbella nehmen Fahrt auf. Und: Neben Zoller hat der VfL vor einer Woche auch Verteidiger Dominik Baumgartner verpflichtet, einen 22 Jahre alten Österreicher mit Perspektive. Die Stammkräfte Tim Hoogland (33) und Chung-Yong Lee (30) haben ihre Verträge bereits verlängert, weitere Leistungsträger sollen gehalten werden.

Autor: Ralf Ritter

Der MSV Duisburg im Check

Im Quartier des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg in Portugal traf am Mittwoch eine Spitzentrainerin ein. Dianna Kokosz­ka heißt die Frau. Ihre Reputation: Sie soll eine der dynamischsten Trainerinnen der Welt im Industriebereich sein. Den abstiegsbedrohten Zebras kann sie nicht helfen. Kokoszka spricht bis Freitag im Mannschaftshotel des MSV vor Mitarbeitern aus der Immobilienbranche.

Beim MSV ist Torsten Lieberknecht für die Motivation zuständig. Dass es für drei Tage aufgrund des Kongresses mit der idyllischen Ruhe im Duisburger Quartier vorbei ist, darf den 45-Jährigen nicht vom Weg abbringen. Lieberknecht hatte vor Weihnachten nach der vierten Niederlage in Serie eine scharfe Analyse samt tiefgreifender Entscheidungen angekündigt.

MSV sortiert drei Spieler aus

Dies setzt die sportliche Leitung seit dem Trainingsstart am 3. Januar um. Auch in Portugal weht den Zebras trotz frühlingshafter Temperaturen ein rauer Wind ins Gesicht. „Ich erwarte von den Spielern, dass sie bereit sind,Verantwortung zu übernehmen“, sagt Lieberknecht. Vor der Abreise an die Algarve sortierte der MSV drei Spieler aus. Torwart Daniel Davari und die Abwehrspieler Thomas Blomeyer und Yanni Regäsel spielen in den Planungen keine Rolle mehr.

Mit Torwart Felix Wiedwald (Eintracht Frankfurt) und Offensivmann Havard Nielsen (Fortuna Düsseldorf) verstärken zwei Leihspieler bis zum Saisonende den 16. der Zweiten Liga. Zudem ist Innenverteidiger Joseph Baffoe (zuletzt Eintracht Braunschweig) als dritter Neuzugang im Wintertrainingslager dabei. Allerdings verletzte sich der 26-Jährige am Mittwoch beim 1:1 (0:0) im Test gegen Portimonense CP (Tor: Dustin Bomheuer/54.) am Oberschenkel und musste für Untersuchungen nach Hause fliegen.

Mit dem Torwartwechsel – Daniel Mesenhöler rückt hinter Wiedwald ins zweite Glied – setzte Lieberknecht das deutliche Signal, dass grundsätzlich alles beim Tabellen-16. auf dem Prüfstand steht. „Die Mannschaft fängt an, das Ding zielgerecht anzugehen“, erklärte der Trainer, der in Portugal die Bereitschaft erkannt haben will, den Abstiegskampf anzunehmen. Warum es mehr als ein ein halbes Jahr dauerte, bis dieser Prozess in Gang kam, ist eine der zentralen Fragen.

Bis zum kommenden Dienstag will Lieberknecht mit seinen Jungs an der Algarve im taktischen Bereich arbeiten. Sportdirektor Ivica Grlic lotet derweil die weiteren Möglichkeiten auf dem Transfermarkt aus. Der finanzielle Rahmen ist äußerst eng gesteckt. Nur wenn einer der drei aussortierten Spieler kurzfristig einen neuen Verein finden würde, wäre eine weitere Verpflichtung realistisch.

Auch da kann Dianna Kokoszka leider nicht helfen.

Autor: Dirk Retzlaff

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