H-Hotels-Cup im Bochumer Ruhrstadion. Finale zwischen dem VfL und Borussia Mönchengladbach. Elfmeterschießen. Sturm-Neuzugang Silvère Ganvoula ist unmittelbar nach seiner Premiere im VfL-Trikot der zweite Bochumer Schütze. Sieben Meter Anlauf, schnelle Zwischenschritte - verballert. Auch der Turniersieger hieß am Ende Borussia Mönchengladbach. Vom Ergebnis her also ein eher bescheidener Einstand für den ausgeliehenen Stürmer des RSC Anderlecht. Die Verantwortlichen in Bochum bewerten den aktuellen Stand von Ganvoula aber aus zwei Perspektiven.
Sebastian Schindzielorz zum verschossenen Elfmeter: „Es war schwer für ihn, in eine neue Mannschaft direkt reinzukommen. Den Elfmeter würde ich nicht überbewerten, das ist kein Kriterium.“ Zum Vergleich: Auch Gladbachs Millionen-Einkauf Alassane Plea vergab seinen Versuch vom Punkt. Schindzielorz: „Natürlich hätten wir am Ende gern das Turnier gewonnen, aber wir sind auch nicht unzufrieden. Das waren Top-Klubs, die international spielen.“ Bochum-Trainer Robin Dutt hatte noch einen ganz anderen Blick auf Ganvoula.
Dutt hebt Fähigkeiten in der Ballbehauptung hervor
Der Auftritt seiner neuen Sturm-Hoffnung hat ihm gefallen: „Dass er den Ball gut abschirmen und im Spiel halten kann, das hat man in den 20 Minuten auf jeden Fall schon gesehen. Eine Kopfballchance hat er auch gehabt. Jetzt geht es um die taktischen Abläufe. Wie lange das dauern wird, das kann ich nicht einschätzen. Dafür kenne ich ihn noch zu wenig.“ In Sachen Fitness hat Ganvoula keinen Nachholbedarf: „Der Zustand ist nicht so schlecht, er hat in Anderlecht die ganze Zeit trainiert.“
Eine klare Rolle wollte Dutt dem Kongolesen aber noch nicht zuweisen: „Er ist als einer der vier Stürmer eingeplant. Wir hoffen, dass er das eine oder andere Tor machen wird. Dafür haben wir ihn geholt.“ Seine Treffsicherheit hat Ganvoula bei seiner vergangenen Station beim RSC Anderlecht nachgewiesen: In 44 Einsätzen in der belgischen Jupiler Pro League hat der 22-jährige Silvère Ganvoula satte zwölf Treffer erzielt.