Der Anfang war ja gar nicht schlecht. Dem 2:0-Erfolg gegen Sandhausen folgten eine unglückliche wie knappe Niederlage in Braunschweig und eine trotz der fehlenden Tore beachtliche Nullnummer gegen den Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Bis dahin konnte sich sehen lassen, was Jens Rasiejewski für den von seinen Aufgaben entbundenen Ismail Atalan auf den Rasen brachte. Wäre da nur nicht die trostlose Darbietung in Kaiserslautern gewesen.
Schon vor der Partie in der Pfalz hatte sich Rasiejewski auf die folgenden „normalen Trainingswochen“ gefreut, in denen man bestimmte Themen vertiefen wollte. Handlungsbedarf bestand und besteht, das ist inzwischen Allgemeingut, in Sachen Offensiv-Spiel. Drei Ligaspiele plus Pokalpleite in Paderborn ohne eigenen Treffer hat der VfL vor der Länderspielpause fabriziert. Da sollte dann doch besser etwas passieren in Sachen Kreativität und Abschluss. Aber wer soll es richten gegen die SpVgg. Greuther Fürth? Gegen Düsseldorf, als Robbie Kruse schon fehlte, stürmten Lukas Hinterseer und Dimitrios Diamantakos - das wäre auch am Samstag möglich.
Bekommt Sidney Sam eine Chance?
Aber die Fortuna ist der Spitzenreiter und Fürth Vorletzter. Muss da nicht mehr gewagt und versucht werden auf Seiten der Bochumer, vielleicht sogar mit Kruse in der Startelf, wenn es seine Physis so kurz nach der strapaziösen Reise denn zulässt? Alternativ könnte Sidney Sam nach Durchhänger und Verletzungspause mal wieder eine bedeutendere Rolle spielen im VfL-Gefüge. Den einstigen Nationalspieler, der ja über Jahre keine regelmäßige Spielpraxis bekommen hatte, sollte man vielleicht nicht zu früh abschreiben. Sein Weg zurück zu Selbstbewusstsein und Durchsetzungsstärke kann nur, wenn er denn überhaupt gelingt, lang und schwierig sein. Wie allerdings Kevin Stöger, der noch einmal gesperrt fehlen wird, ersetzt werden kann, ist die große Frage. Görkem Saglam, der schon in Kaiserslautern ins Team gerückt war, wäre die naheliegende Lösung.
In den hinteren Reihen gibt es momentan keinen Anlass für Diskussionen. In den letzten vier Liga-Begegnungen hat der VfL gerade mal einen Treffer kassiert. Was auch dafür spricht, dass Anthony Losilla seinen Platz neben Felix Bastians behalten wird. Patrick Fabian, der ewige Rankämpfer, wird das akzeptieren müssen. Jens Rasiejewski wird sich jedenfalls hüten, die grundsätzlich funktionierende Defensiv-Ordnung über den Haufen zu werfen. Und dazu zählen auch Jan Gyamerah und Stefano Celozzi zentral vor der Abwehr.